Trainer Jürgen Kramny bereitet den VfB in Belek auf die Bundesliga-Rückrunde vor Foto: dpa

Kurz vor dem Start ins Trainingslager im türkischen Belek spricht VfB-Trainer Jürgen Kramny über Neuzugang Kevin Großkreutz und die Ziele in der Rückrunde.

Stuttgart - Am Tag vor der Abreise ins Trainingslager nach Belek absolvierten die Fußballprofis des VfB Stuttgart Leistungstests. Im Anschluss sprach Trainer Jürgen Kramny über . . .

. . . die Schwerpunkte im Trainingslager : Wir werden sowohl im Ausdauer- als auch im Kraft- und im taktischen Bereich Schwerpunkte setzen. Über allem steht aber der Teamgedanke. Das ist kein Gefasel. Der Mannschaftsgeist war in der Vorrunde nicht ganz so perfekt. Jetzt muss sich jeder integrieren und alles den Zielen des Vereins unterordnen. Es muss in jedem Training Leben rein, Feuer rein. Das heißt aber nicht, dass wir uns im Trainingslager in teambildenden Maßnahmen wie Klettergarten oder Raftingtouren versuchen. Das muss alles auf dem Platz passieren.

. . . Kevin Großkreutz : Ich hoffe, dass die letzten Details rechtzeitig geklärt sind und er gleich nach Belek mitfliegen kann. Andernfalls muss er nachkommen. Ich habe mich persönlich mit ihm getroffen, danach war schnell klar: Das passt. Kevin ist keiner, der einem etwas vormacht. Er brennt darauf, hier zu spielen. Der VfB war für ihn von Anfang an die beste Adresse. Ich erhoffe mir von ihm, dass er seine Mentalität in die Mannschaft reinbringt. Auf welcher Position er am besten zur Geltung kommen kann, werden die nächsten Wochen zeigen.

. . . den zweiten Neuzugang Artem Kravets : Er passt bei uns aufgrund seiner Größe gut vorne rein. Artem ist mehr als ein klassischer Strafraumspieler, er kann auch gut Bälle halten und seine Mitspieler in Szene setzen. Über seine mangelnde Spielpraxis mache ich mir keine Sorgen. Er hat Lust auf Fußball – und die ist durch nichts zu ersetzen.

. . . weitere Neuzugänge: Wenn es einen Innenverteidiger gibt, der preislich passt und uns verstärken kann, nehmen wir ihn gerne. Martin Hinteregger ist im Moment aber kein Thema. Sportlich schon, aber er ist nicht erschwinglich für den VfB.

. . . den künftigen VfB-Fußball: Ich mache keine großen Systemankündigungen. Wir verfolgen keinen strikten Weg, wo es kein Links und kein Rechts gibt. Ob wir tiefer oder höher attackieren, hängt vom Gegner ab und vom Selbstvertrauen, das wir uns Stück für Stück erarbeiten müssen.

. . . die langzeitverletzten Daniel Ginczek und Martin Harnik: Die beiden werden nicht mit ins Trainingslager fliegen, sondern in Stuttgart ihr Rehaprogramm fortsetzen. Martin ist ein Stück weiter als Daniel, aber auch beim ihm wird es für den Rückrundenauftakt am 23. Januar in Köln nicht reichen. Bei Daniel ist ein Comeback noch nicht absehbar. In vier Wochen sehen wir klarer.

. . . einen möglichen Abgang von Filip Kostic zum FC Liverpool: Wir haben keinen Grund, ihn abzugeben. Jürgen Klopp hat auch kein Signal gegeben, dass er aktiv werden will. Das hätte er sicher getan.

. . . die Torhüterposition: Wir fliegen mit Przemyslaw Tyton, Mitch Langerak und Benjamin Uphoff nach Belek. Der Konkurrenzkampf ist eröffnet! Odisseas Vlachodimos trainiert bei der U 23 mit. Er schaut sich nach einem neuen Club um und wird uns in der Winterpause möglicherweise verlassen.

. . . seine Ziele für die Rückrunde: Wir wollen uns verbessern. 15 Punkte und Platz 15 können nicht der Anspruch des VfB sein. Wenn wir in der Rückrunde alles rausgehauen haben und am Ende nicht mehr als Platz 15 herausspringt, soll es mir aber auch recht sein.