Thomas Hitzlsperger ist dabei, den Kader für die neue Saison zusammenzustellen. Foto: Baumann

VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger hat tiefe Risse innerhalb der Mannschaft als einen Hauptgrund für den Abstieg benannt. Auch die Personalie Holger Badstuber wurde bei einem Treffen mit Fanvertretern thematisiert.

Stuttgart - Die Führung des VfB hat sich dieser Tage turnusgemäß mit den Fans getroffen – und auf den so genannten Regionalversammlungen mit den Vertretern der offiziellen Fanclubs, „OFC“ genannt, den Dialog gesucht. Die Tour erstreckte sich über vier Abende mit den Stationen Heilbronn, Biberach, Esslingen und Obertürkheim. Zu den Treffen waren von Seite der Anhängerschaft jeweils der Vorsitzende sowie der Stellvertreter der Fanclubs aus den einzelnen Regionen eingeladen. Für den VfB waren etwa am Donnerstagabend in Obertürkheim der Präsident Wolfgang Dietrich, sein Sportvorstand Thomas Hitzlsperger und Vertreter des Vereinsbeirats vor Ort.

Risse innerhalb der Mannschaft

Dabei wurde auch deutlich, wie tief die Risse innerhalb des VfB-Teams in dieser Abstiegssaison gewesen sein müssen – denn Hitzlsperger gewährte auch Einblicke in das Innenleben der Mannschaft. „Wir hätten auch noch fünf neue Trainer holen können – und wären wahrscheinlich trotzdem abgestiegen“, sagte Hitzlsperger, der damit den OFC-Vertretern klar machte, dass es unabhängig von der möglicherweise zu späten Entlassung des Cheftrainers Markus Weinzierls nach einer Schreckensbilanz von vier Siegen, vier Unentschieden bei 15 Niederlagen an der Tatsache gelegen habe, „dass die Mannschaft nie wirklich zueinander gefunden hat“.

Inzwischen liegen einige schwierige Tage hinter Hitzlsperger, der mit diversen Beratern und Spielern über deren Zukunft gesprochen hat. Sein Fazit bei einigen Akteuren: „Manche Spieler wollen so schnell wie möglich weg.“ Eben jenen, die offenbar das Binnenklima im Team vergiftet haben, will man seitens des Clubs keine Steine in den Weg legen – sofern die Ablöse-Modalitäten stimmen.

Badstuber als die günstigere Alternative

Zur Personalie Holger Badstuber äußerte sich beim OFC-Treffen der Präsident Wolfgang Dietrich. Man habe im vergangenen Sommer damit rechnen müssen, dass der Münchner Innenverteidiger Jérôme Boateng nach Paris und somit Benjamin Pavard umgehend zum FC Bayern wechsele. In diesem Fall wäre für den Franzosen eine noch höhere Ablösesumme als die 35 Millionen Euro gemäß der in diesem Sommer gültigen Klausel zu erzielen gewesen. „Die sportliche Leitung war nach der erfolgreichen Rückrunde der Saison 2017/18 absolut überzeugt von Holger Badstuber und zudem war es günstiger zu verlängern, als einen Spieler seiner Qualität neu zu verpflichten“, erklärte Dietrich. Vor einem Jahr hätte der VfB, so der Präsident, noch eine teurere Innenverteidiger-Alternative auf dem Zettel gehabt.