Fassungslos: Torhüter Ron-Robert Zieler nach dem kuriosen Gegentor des VfB Stuttgart im Spiel gegen Werder Bremen. Foto: dpa

Ein kurioseres Tor ist in der Mercedes-Benz-Arena wohl noch nie gefallen. Hauptdarsteller waren Borna Sosa und Ron-Robert Zieler – die am Ende, wie alle beim VfB Stuttgart, aber über den Fauxpas lachen konnten.

Stuttgart - Nach der Partie konnte Ron-Robert Zieler schon wieder lachen. „Ich wüsste nicht, wie ich ein noch kurioseres Tor bekommen könnte“, sagte der Torhüter des VfB Stuttgart. Und auch allen anderen, die am Samstag das 1:1 der Bremer in der Mercedes-Benz-Arena gesehen hatten, fehlte wohl die Vorstellungskraft dafür. Denn: „Das war Wahnsinn.“

Sagte Christian Gentner – der die kuriose Szene direkt auf dem Spielfeld miterlebt hatte. Die Partie war kurz unterbrochen gewesen, Borna Sosa, der Stuttgarter Außenverteidiger, hatte den Ball zum Einwurf in der Hand. Dann warf der Kroate in Richtung Zieler – doch der hatte noch gar nicht mitbekommen, dass das Spiel wieder freigegeben worden war und richtete gerade seine Stutzen. Also wurde er von diesem Einwurf komplett überrumpelt.

Lob für die Reaktion nach dem Fauxpas

Zieler versuchte noch, den Ball zu kontrollieren, was ihm Nachhinein eine fatale Entscheidung war. Denn wäre der Ball ohne eine Berührung ins Tor gekullert, hätte es Eckball für Werder gegeben. So aber trudelte die Kugel von Zielers Fuß tatsächlich zum 1:1 ins VfB-Tor. „Das war einfach ein ganz kurioses Ding“, sagte der VfB-Keeper. „Das war für uns alle schockierend“, ergänzte Mittelfeldmann Gonzalo Castro. Und Gentner fügte hinzu: „Das war Slapstick.“ Über den am Ende aber nicht nur Ron-Robert Zieler lachen konnte.

Schließlich war der VfB zwar einige Minuten wie konsterniert, fasste dann aber wieder neuen Mut. „Kompliment an die Mannschaft, dass sie danach nicht in sich zusammengefallen ist“, sagte Trainer Tayfun Korkut. Castro ergänzte: „Viel wichtiger als dieses Tor war die Reaktion danach.“ Der frühere Leverkusener erzielte das 2:1 – weshalb die Schuldfrage, die Sportvorstand Michael Reschke gar nicht diskutieren wollte, in den Hintergrund rückte. Zieler zeigte ansonsten übrigens eine gute Leistung, war selbst mit sich zufrieden und ist künftig wohl auch während Spielunterbrechungen voll konzentriert.