Mario Gomez stürmte gegen den KSC als einzige Spitze. Foto: imago images/Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Der VfB hat mit einem 3:0 über den KSC seinen Abwärtstrend gestoppt. Dies freut auch Mario Gomez. Doch so solide wie das Ergebnis war das Spiel lange Zeit nicht, analysieren wir in der „Fünferkette“.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hält in der zweiten Fußball-Bundesliga den Anschluss an das Spitzenduo, liegt durch seinen 3:0-Erfolg über den Karlsruher SC als Tabellendritter mit 26 Zählern drei Punkte hinter dem Hamburger Sportverein als Spitzenreiter und dem punktgleichen Zweiten Arminia Bielefeld. Philipp Förster (60.), Orel Mangala (75.) und Hamadi Al Ghaddioui (90.+3) gelangen die Tore für den VfB in einem weitgehend emotionslosen Derby. Dass die drei Tore allesamt in der zweiten Halbzeit fielen, war kein Zufall. Denn der VfB benötigte vor mit 57.483 Fans vollem Haus lange, um in Tritt zu kommen.

Spielidee

Der Trainer Tim Walter änderte seine taktische Formation in ein 4-1-4-1-System und brachte Mario Gomez als einzige Spitze. Der Routinier hatte zuvor vier Spiele lang nicht in der Startelf gestanden. Wie der gesamte VfB tat sich Gomez zunächst schwer, in die Partie zu kommen. Lange erhielt der 34-Jährige keine verwertbaren Bälle.

Eine weitere personelle Änderung beim VfB hatte da mehr durchschlagenden Erfolg: Erstmals stand Wataru Endo in der Startformation des VfB. Der Japaner ersetzte auf der Sechs Atakan Karazor - und machte eine gute Partie. Kopfball- wie auch zweikampfstark, dazu mit klarem Passspiel wusste Endo zu gefallen. „Er hat ein außergewöhnlich gutes Spiel gemacht“, sagte der VfB-Sportdirektor Sven Mislintat: „Der Druck und die Kulisse haben ihn kalt gelassen.“

Lesen Sie hier: Die Einzelkritik zum VfB Stuttgart

Spielentscheidend

„Wir haben diesen Sieg in einer sehr erwachsenen Weise herausgespielt“, sagte Mario Gomez zu dem am Ende deutlichen 3:0. „Es war extrem souverän“, ergänzte Sven Mislintat: „Und zwar in beide Richtungen.“ Tatsächlich hatte der VfB am Ende zu Null gewonnen, was der Trainer Tim Walter ja im Vorfeld der Partie versprochen hatte. Zudem erzielten die Stuttgarter drei Tore, feierten ihren deutlichsten Saisonsieg.

Allerdings benötigten sie hierfür einen langen Anlauf. „Anfangs ist der Ball nicht so gelaufen“, sagte der Torhüter Gregor Kobel: „Aber dann haben wir die richtige Mentalität gezeigt.“ Zudem sah der Kapitän Marc Oliver Kempf in der Schlussphase die Rote Karte nach einer Kamikaze-Grätsche gegen Christoph Kobald. „Das war eine dumme Aktion“, sagte Kempf. „Er hat die Situation komplett falsch eingeschätzt“, erklärte Sven Mislintat.

Spielentscheider

Es war zwar ein Billardtor, zudem lief im Spiel des Philipp Förster längst nicht alles rund. Dennoch hatte sein Treffer zum 1:0 für den VfB eine befreiende Wirkung (60.). Spätestens mit dem 2:0 durch Orel Mangala (75.) war die Partie entschieden. Hamadi Al Ghaddioui setzte mit dem dritten Treffer noch die Kirsche auf die Sahne. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns mit vielen ganz jungen Spielern in einem großen Umbruch befinden“, sagte Mario Gomez: „Dafür machen wir es sehr gut.“

Lesen Sie hier: Fans feiern „das dreckigste Tor der Zweitliga-Geschichte“

Wortspiel

„Die Aussage wurde viel zu hoch gehängt, denn es gab da einen langen Vorsatz. Aber es ist trotzdem schön, dass die Antwort so ausgefallen ist“, sagte der VfB-Sportdirektor Sven Mislintat zu dem Umstand, dass der von Trainer Tim Walter prognostizierte Zu-Null-Sieg des VfB letztlich eingetreten ist.

Spielplan

Am nächsten Sonntag tritt der VfB gegen den nächsten Gegner aus Baden an. Anpfiff der Partie beim SV Sandhausen, südlich von Heidelberg, ist um 13.30 Uhr.