Optimismus ja, Lockerheit nein: VfB-Sportchef Robin Dutt (li.) mit Trainer Huub Stevens Foto: Baumann

Mal Anheizer, mal Mahner: VfB-Sportvorstand Robin Dutt predigt vor dem heißen Duell der Stuttgarter mit dem Hamburger SV Zuversicht, warnt aber vor Überheblichkeit.

Stuttgart - Wer Robin Dutt in der vergangenen Woche erlebt hat, muss sich wenige Tage später fast sorgen um den Sportvorstand des VfB Stuttgart. Hat er etwa sein Feuer verloren? Oder gar seinen Optimismus? Beides ist nicht der Fall. Vielmehr unternimmt Dutt den heiklen Versuch, „die Emotionen zu kanalisieren“. Nicht nur seine, sondern die eines ganzen Vereins.

Und so stemmte er sich vor der Partie gegen den FSV Mainz 05 gegen die sich breitmachende Resignation. Und nun, nach dem 2:0-Heimsieg am vergangenen Samstag, verbreitet er zwar immer noch Optimismus – die Gefahr, dass der Rest der Rettung nun als Selbstläufer wahrgenommen werden könnte, sieht er aber auch. Also dämpft er die Emotionen auch ein wenig und warnt: „Es herrscht wieder eine positive Stimmung, aber wir dürfen uns deshalb nicht in Sicherheit wiegen. Es ist unheimlich gut, wenn Optimismus da ist, aber wir müssen richtig damit umgehen.“

Ein Nachlassen darf es nach dem guten Auftritt gegen Mainz in den finalen Partien gegen Hamburg an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) und eine Woche später in Paderborn nicht geben. „Beim Erfolg gegen den FSV hat die Mannschaft eine gesunde Aggressivität ausgestrahlt“, sagt Dutt. Gegen den HSV muss das erneut so sein, dass erneut ein Heimspiel ansteht, sieht der Sportchef dabei als großen Vorteil: „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt doch noch Heimstärke entwickelt.“ Zehn Punkte aus den letzten vier Auftritten in der Mercedes-Benz-Arena dienen ihm als Beleg. Die Konstellation im Tabellenkeller soll das Team zudem beflügeln. Zwar könnte bei einer Niederlage an diesem Samstag auch der Abstieg schon feststehen, Dutt aber sagt: „Wir sehen eher die Chance. Wenn wir noch zweimal gewinnen, reicht es.“

Dann wäre es auch egal, ob beispielsweise der FC Bayern am Samstag in Freiburg oder der FC Schalke gegen den SC Paderborn gewinnt. Lieber wäre das Dutt aber allemal. Entsprechend folgt er dem Paderborner Beispiel und fordert die Münchner trotz zahlreicher Sorgen zur Topleistung und Ernsthaftigkeit im für sie bedeutungslosen Saisonfinale auf: „Sie sollten den Anspruch haben, ihre Spiele zu gewinnen – auch wenn sie schon Meister sind.“