Wo bitte geht’s nach Köln? Simon Terodde verlässt wohl den VfB Stuttgart.Auf Wiedersehen: Simon Terodde wechselt wohl zum 1. FC Köln. Foto: dpa

Noch vor wenigen Tagen gab es ein deutliches Dementi – doch nun steht der Wechsel von Simon Terodde zum 1. FC Köln kurz bevor. Der VfB Stuttgart gerät dadurch unter Zugzwang.

Mainz - Wie viel das Wort eines Spielerberaters zuweilen Wert ist, wurde dieser Tage ziemlich deutlich. „Da können Sie einen Haken drunter machen. Simon bleibt beim VfB. Fertig. Aus“, sagte Volker Struth, Deutschlands mächtigster Spieleragent, in Bezug auf den Stuttgarter Stürmer Simon Terodde unserer Zeitung. Damit warf Struth im Finale der Verhandlungen seines Spielers mit dem 1. FC Köln ganz offensichtlich eine Nebelkerze im XXL-Format.

Denn im Verlauf des Dienstags wurde es immer mehr zur Gewissheit, dass Simon Terodde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den VfB Stuttgart in der Winterpause verlassen und sich dem Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Köln anschließen wird. Der neue FC-Sportdirektor Armin Veh hat den Stuttgartern ein Transferangebot mit einer Ablöse von knapp vier Millionen Euro unterbreitet. Eine klärende Stellungnahme war den Stuttgarter Veranwortlichen zunächst nicht abzuringen. Nur so viel: „So lange nichts entschieden ist, möchten wir sämtliche Gerüchte nicht kommentieren. Wir möchten der Entwicklung nicht vorgreifen, aber sicher wird es demnächst ein paar klärende Worte von mir geben“, sagte der VfB-Sportvorstand Michael Reschke nach der 1:3-Niederlage im DFB-Pokal beim FSV Mainz 05. Armin Veh bestätigte am Dienstagabend „Interesse und Kontakte“, aber noch keine Einigung.

Teroddes Bundesligakarriere begann einst in Köln

Mit dem Wechsel würde sich für Terodde ein Kreis schließen. Immerhin war der 1. FC Köln von Juni 2009 bis zum Sommer 2011 die erste Erstligastation für den 1,92 Meter großen Angreifer, der damals aber nur fünf Bundesligaspiele ohne einen Treffer für die Rheinländer absolvierte. Jetzt kehrt der Münsterländer Terodde als gestandener Stürmer offenbar zum 1. FC Köln zurück, wo er einen Vertrag bis 2021 erhalten soll.

Beim VfB blieb Terodde, der sich in den beiden vergangenen Spielzeiten mit jeweils 25 Toren die Zweitliga-Torjägerkanone gesichert hatte, in der laufenden Runde allerdings den Beweis schuldig, auch ein zuverlässiger Erstliga-Torjäger zu sein, zwei Tore in 15 Einsätzen stehen zu Buche. Die Trennung von Terodde kommt in der aktuellen Situation des VfB dennoch überraschend. Schließlich besitzt der Bundesliga-Aufsteiger zurzeit nicht gerade ein Überangebot an gesunden und treffsicheren Stürmern.

Zwar werden Anastasios Donis, Daniel Ginczek und Carlos Mané mit Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde vom 3. Januar an im spanischen La Manga im Teamtraining zurück erwartet. Doch zumindest die beiden Letztgenannten – Ginczek hat diese Saison sechs Bundesligaspiele absolviert, Mané keines – begleitet eine fragile Gesundheit. Zudem wechselt Terodde zu einem direkten Konkurrenten im Abstieg, auch wenn die Kölner mit derzeit nur sechs Punkten abgeschlagen scheinen. VfB-Sportvorstand Michael Reschke ist nun mehr denn je gefordert, schnell Verstärkungen für die Offensive zu finden.