Noch müssen Matthieu Delpierre (li.) und Georg Niedermeier die Spiele des VfB von der Tribüne aus betrachten. Wie verläuft ihr Heilungsprozess und wie geht es den anderen verletzten VfB-Profis? Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie. Foto: Pressefoto Baumann

Dauerpatienten: Niedermeier und Bicakcic kehren in Kürze zurück - leichte Besserung bei Schieber.

Stuttgart - Neue Saison, neue Hoffnung: Für einen Fußballprofi gibt es kaum Schlimmeres, als gerade dann verletzt zu sein. Beim VfB Stuttgart trifft es fünf Langzeitpatienten. "Das ist eine harte Zeit. Jeder fühlt mit den anderen, aber jeder kämpft für sich allein", sagt Georg Niedermeier.

Als Ersten erwischte es Mitte Mai Matthieu Delpierre. Ende Juli fiel Georg Niedermeier aus, zwei Tage später Ermin Bicakcic. Als ob drei Verletzungen nicht schlimm genug wären: Beim VfB traf es gleich drei Innenverteidiger. Das wirkt nach: Die Roten haben nur noch Serdar Tasci und Neuzugang Maza für die beiden Positionen. "Wenn die beiden nach Zweikämpfen zu Boden gehen, sitzen wir alle auf der Bank wie auf heißen Kohlen und flehen: Bitte lass sie wieder aufstehen", sagt Vereinsarzt Raymond Best.

Kloß im Hals beim Saisonauftakt

Keine Frage, der Schreck sitzt noch immer tief. Dieses Gefühl kennt Georg Niedermeier selbst am besten. Der Bayer hatte die Saisonvorbereitung komplett mitgemacht, er stand voll im Saft, und mit Tasci war er prima eingespielt. Am Sonntag vor dem Saisonauftakt gegen Schalke 04 war er noch im Einsatz, tags darauf eröffnete ihm Best: Ermüdungsbruch im Oberschenkel, sechs bis acht Wochen Pause. "Du gehst nichtsahnend ins Zimmer rein, und der Arzt schickt dich praktisch mit Krücken nach Hause. Da grübelt man und überlegt sich, was man falsch gemacht hat."

Niedermeier absolvierte die Reha weitgehend im VfB-Clubzentrum, nicht in der benachbarten Reha-Welt. Dadurch blieb ihm die Nähe zur Mannschaft. Eine relative Nähe. "Die Jungs erkundigen sich immer wieder, wie es mir geht, aber am Ende hat doch jeder seinen eigenen Zeitplan und seine eigenen Problemchen", sagt er. So ging es ihm auch im Kontakt mit Matthieu Delpierre, Johan Audel, Ermin Bicakcic und Julian Schieber, den anderen Langzeitpatienten. "Wir haben uns gegenseitig hochgezogen, so gut es ging, aber jeder trainiert individuell und hat seine eigenen Zeiten."

Besonders schlimm war es beim Saisonauftakt. Das erste Spiel im neuen Stadion, der Neuanfang nach der vorangegangenen Zittersaison, die großen Erwartungen. "Ich saß auf der Tribüne und hatte einen Kloß im Hals, das war ein schwieriger Moment", sagt Niedermeier. Jetzt zeichnet sich Licht am Ende des Tunnels ab. Niedermeier ist sporadisch zurück im Trainingsbetrieb und sagt: "Es ist ein gutes Gefühl, mit Muskelkater nach Hause zu gehen." Da ist er weiter als die meisten seiner Leidensgenossen.

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