BVB-Fans in Stuttgart: Der Block bleibt leer Foto: Baumann

Der Kartenstreit rund ums Pokalduell zwischen dem VfB und Borussia Dortmund erreicht die Vereine. Der BVB beschwert sich, der VfB wundert sich und kontert. Im Netz reagieren die Anhänger erstaunt bis verärgert.

Stuttgart/Dortmund - Das Duell bietet nicht nur sportliche Brisanz – im Pokalviertelfinale zwischen dem VfB und Borussia Dortmund (20.30 Uhr/ARD) steckt auch abseits des Rasens Zündstoff. Grund sind die nach Meinung vieler Fans zu hohen Kartenpreise. Am Montag teilte der BVB mit, dass er sich beim Gastgeber offiziell darüber beschwert hat.

„Der VfB hat uns sehr hohe Kartenpreise angeboten“, monierte BVB-Pressesprecher Sascha Fligge, weshalb auch der Verein hinter dem Stimmungsboykott seiner Anhänger stehe. Die 10 000 erwarteten Borussen-Anhänger wollen ihren Block erst nach 20 Minuten betreten. „Wir würden uns Stimmung von der ersten Sekunde an wünschen. Das hat auf jeden Fall einen Einfluss auf die Partie. Wir verstehen das Anliegen und baden es ungern mit aus“, sagte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel. Der BVB hat nun beim VfB offiziell und schriftlich Beschwerde gegen die Ticketpreise eingelegt.

VfB reagiert verwundert auf BVB-Verhalten

Der VfB hat zum Kartenstreit seine Sicht der Dinge: Man habe dem Gegner bereits kurz nach der Auslosung und vor dem Start des Vorverkaufs über die Preisgestaltung informiert. Diese orientiert sich an der Bundesliga, wo der BVB neben Bayern München in der Toppreiskategorie eingestuft wird. Zunächst habe es von Seiten des BVB keine Rückmeldung gegeben, sagt VfB-Pressesprecher Tobias Herwerth. Der Protest formierte sich demnach erst, als der Unmut bei den eigenen Fans und der Initiative „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“ aufkam. Daraufhin habe der Club aus Cannstatt den Gästen seine Preispolitik nochmals schriftlich erläutert.

Was die Sache zusätzlich verschärft: Nach den Vorkommnissen im Hinrundenspiel, als Anhänger der Borussia gestohlene Fahnen und Banner der VfB-Fans vor der Südtribüne präsentiert hatten, wurde die Begegnung von Verein und Sicherheitsbehörden als besonders brisant eingestuft. Deshalb stehen den Gästefans nun weniger der günstigen Stehplätze als üblich zur Verfügung.

Reaktionen aus dem Netz

Die Stuttgarter Fans reagieren auf die Aussagen und die Informationspolitik der Dortmunder ebenfalls verwundert bis verärgert. Einige User-Reaktionen aus dem Netz haben wir für Sie gesammelt.

Für Stimmung von Anpfiff an werden dann wohl ob des Dortmunder Stimmungsboykotts nur die Stuttgarter Anhänger sorgen. Voll wird die Arena aber wohl nicht werden: Der VfB rechnet mit 50 000 Zuschauern. Tickets gibt es noch in allen Kategorien an den Tageskassen.

Die VfB-Fans haben sich bereits in der Vergangenheit über die Ticketpreise geärgert.