rüher gemeinsam in Fürth, jetzt beim VfB: Sercan Sararer (li.), Trainer Bruno Labbadia. Foto: Pressefoto Baumann

Immer mehr Bundesligatrainer holen ihre Ex-Spieler nach – siehe Sercan Sararer und Tunay Torun beim VfB Stuttgart.

Stuttgart - Sie kennen sich, sie mögen sich und wollen nicht voneinander lassen – weil sie überzeugt sind: Gemeinsam sind wir stärker. Immer mehr Trainer in der Fußball-Bundesliga holen ihre ehemaligen Spieler nach, wenn sie bei einem neuen Club arbeiten. Das ist der Sommertrend 2013.

Lange fiel die Entwicklung gar nicht groß auf. Bis Pep Guardiola in München auf den Tisch haute und ganz humorlos forderte: „Thiago oder nichts.“ Weil die Macher beim FC Bayern ihrem neuen Trainer so ziemlich alle Wünsche erfüllen, stand Thiago Alcantara ein paar Tage später auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße. Die Ablöse von 20 Millionen Euro – geschenkt! Dafür hatte Guardiola ja seinen Lieblingsspieler an der Seite. Thiago hatte er einst in die zweite Mannschaft des FC Barcelona geholt. Zwei Jahre später, als Pep die erste Mannschaft betreute, beförderte er ihn.

Jetzt sind die beiden also in München wieder vereint. Ein Einzelfall? Mitnichten. Beim VfB etwa wäre vor einem Jahr wohl kein Mensch auf die Idee gekommen, Tunay Torun vom HSV zu verpflichten. Oder jetzt Sercan Sararer aus FürthBruno Labbadia schon. Er hat beide bei deren Ex-Clubs trainiert – und sich später ihrer erinnert. „Er hat mich zu den Profis hochgezogen. Ich weiß, wie er arbeitet. Das ist positiv“, sagt Sararer.

Hertha BSC treibt es ganz toll

Trainer holt Spieler, Spieler folgt Trainer. Labbadias Kollege Dieter Hecking arbeitete früher beim 1. FC Nürnberg. Dort trainierte er Innenverteidiger Timm Klose. Seit Jahresbeginn ist Hecking beim VfL Wolfsburg – und wen holte er jetzt? Genau – Timm Klose.

Lucien Favre, früher Hertha BSC, jetzt Mönchengladbach, setzt ab sofort auf Raffael, den er aus Berlin bestens kennt. Robin Dutt, Werder Bremen, gönnt sich Cedrick Makiadi – beide hatten einst beim SC Freiburg zusammen das Vergnügen. Stürmer Jacques Zuma, der Neue beim Hamburger SV, erzielte zuletzt in 24 Spielen für den FC Basel ein einziges Tor. Trainer Torsten Fink steht dennoch auf ihn: „Ich habe Zuma zweieinhalb Jahre als Spieler in Basel gehabt.“

Ganz toll treibt es Hertha BSC. Trainer Jos Luhukay holte Alexander Baumjohann und Johannes van den Bergh, die er schon in Mönchengladbach unter seinen Fittichen hatte – und obendrein auch Haijme Hosogai und Sebastian Langkamp: die kennt er aus seiner Zeit beim FC Augsburg. Hosogai ist ihm besonders ergeben. „Ich hätte mit Eintracht Frankfurt in der Europa League spielen können“, sagt der Japaner, „aber wegen Jos Luhukay habe ich mich für Hertha entschieden.“ Wenn das keine Treue ist.