Die Zeiten, als Krassimir Balakov jubelnd im Trikot des VfB Stuttgart abdrehte, sind schon länger vorbei. Foto: baumann

Krassimir Balakov gilt bis heute als einer der besten Spieler in der Geschichte des VfB Stuttgart. Jetzt hat sich der Bulgare mit einigen Zweifeln über die aktuelle Situation beim VfB geäußert.

Stuttgart - Krassimir Balakov wird bei den Fans des VfB Stuttgart wohl nie in Vergessenheit geraten. Zu beliebt war der Bulgare beim Anhang während seiner aktiven Zeit, zu schön waren seine Tore. Zu brillant seine Vorlagen auf die Stürmer Giovane Elber und Fredi Bobic.

In einer Umfrage des SWR wurde Balakov kürzlich sogar zum besten VfB-Spieler aller Zeiten gekürt, was der Bulgare als "sehr große Ehre"  empfindet, wie er nun dem "Kicker" verriet.

Außerdem sprach Balakov mit dem "Kicker" über...

...einen vermeintlichen Schlag gegen einen Stuttgarter Journalisten im Jahr 1998: "Ich habe ihn nicht angefasst. Wir standen in der Bordküche des Flugzeugs nah beieinander, und ich habe eine Kopfnuss angedeutet, er wich erschrocken zurück, stieß gegen einen Geschirrbehälter hinter ihm, der daraufhin zu Boden fiel. Das war's. Wenn man jung ist, macht man Fehler. Das gilt auch für mich."

...ein VfB-Angebot in der Saison 2013/2014 Trainer zu werden: "Ich wäre fast VfB-Trainer geworden. Das war kein Alleingang von Fredi (Bobic, Anm. d. Red.). Ich habe auch mit Präsident Bernd Wahler gesprochen."

...warum es letztlich nichts mit dem Job wurde: "Die Vereinsführung hat sich für Huub Stevens entschieden. Ich bin schon einige Jahre Trainer und weiß, wie Verhandlungen laufen. Aber in diesem Fall war ich ein wenig von Bernd Wahler enttäuscht. Die Tatsache, sich in so einer Situation, in der sich der VfB damals befand, für einen so erfahrenen Trainer wie Stevens zu entscheiden, kann ich nachvollziehen."

Balakov über die aktuelle Situation des VfB und Robin Dutt

...die Hoffnung doch irgendwann VfB-Trainer zu werden: "Warum nicht? Im Fußball ist alles möglich. Aber egal, ob ich die Chance als Trainer bekomme: Stuttgart ist und bleibt mein Verein."

...die aktuelle Situation des VfB: "Ich wünsche allen nur das Beste, aber ich bin skeptisch, ich mache mir Sorgen. Ich spreche jetzt nicht als Trainer, sondern aus Verbundenheit zum Verein: Mit Bernd Wahler hat der VfB einen Präsidenten, der relativ wenig Erfahrung hat. für Robin Dutt ist es die erste Station als Sportvorstand in einem Bundesligaverein, und mit meinem Kollegen Alexander Zorniger bekommt der VfB einen Coach, der die 1. Liga nur kurz als Co-Trainer kennt. Wenn das mal gut geht."

...Robin Dutt: "Ich kenne und schätze ihn, deshalb war ich verwundert, was er rund um dieses Thema losgelassen hat. Der Satz, es werde keine "One-man-Show mehr geben", zielte auf Fredi ab. Das hatte vorher schon Bernd Wahler so gesagt. Außerdem ist es immer besser, wenn man sich auf die Zukunft und nicht die Vergangenheit konzentriert. Stärke demonstriert man nicht, indem man mit dem Finger auf die Vergangenheit zeigt. Stärke zeigt sich in dem, was man tut und was man getan hat. Wenn sich diese Sichtweise nicht ändert, wird der VfB auch künftig Probleme haben.