Die Fans des VfB Stuttgart protestieren mit Spruchbändern gegen Kommerzialisierung. Foto: Pressefoto Baumann

Zwölf Minuten Stille: Im Rahmen des Spiels gegen den FC Schalke 04 haben die Fans des VfB Stuttgart gegen Kommerzialisierung protestiert.

Stuttgart - Gespenstisch ruhig war es am Samstag Nachmittag in der Mercedes-Benz-Arena. Zumindest in den ersten zwölf Minuten. Nicht, weil der VfB in seinem Heimspiel gegen den FC Schalke da schon zurückgelegen hätte. Die Friedhofsstille in der Cannstatter Kurve galt weniger dem eigenen Team als vielmehr dem Deutschen Fußball Bund (DFB) sowie der Deutschen Fußball Liga (DFL), mit denen die organisierten Fans (nicht nur in Stuttgart) schon seit längerem im Clinch liegen. Zwölf Minuten lang war vom zwölften Mann aus der Kurve also nichts zu hören und zu sehen - außer Spruchbändern. Darauf wurden die alt bekannten Themen abgehandelt: Von der 50+1-Regel, die es zu erhalten gelte, über die nach Meinung der Fans zu streng ausgelegten Stadionverbote bis hin zum Kernthema der um sich greifenden Kommerzialisierung: Den Anstoßzeiten.“Die Verbände sind gefordert, sich endlich einmal ernsthaft mit all diesen Problemen zu beschäftigen und die richtigen Weichen für die Zukunft des Fußballs zu stellen“, schrieben die Ultras von Commando Cannstatt zuvor auf ihrer Internetseite.

Fans werben für ihr Anliegen

In der Winterpause wurde den Verbänden ein Forderungskatalog zugeschickt, in dem die Fans für ihre Anliegen werben. Dass diese nicht neu sind, daran sollte der bundesweite Aktionstag noch einmal erinnern. Bereits in der Saison 2000/01 gab es ein Bündnis namens „Pro 15:30“, das sich gegen die Zerstückelung der Spieltage zur Wehr setzte. Nun also der neuerliche Protest, der von VfB-Seite auch zwölf Minuten lang mitgetragen wurde. Einzig die Schalker Fans wollten da nicht mitmachen und sangen munter drauf los. Der Grund: Als eine der wenigen Fan-Szenen im Land halten die Anhänger der Königsblauen den Protest gegen die Verbände nicht für zielführend. „Wir müssen versuchen, Lösungsansätze zu liefern, die über stumpfe Schlagwörter wie “Scheiß DFB” hinausgehen. Genau aus diesem Grund wirkt der aktuell eingeschlagene Weg diverser Fanszenen auf uns wie blinder Aktionismus“, erklärten die Ultras Gelsenkirchen (UGE) vor Saisonbeginn.

Nach zwölf Minuten begannen schließlich auch die Fans in Weiß und Rot ihren Support. Doch ehe richtig Atmosphäre aufkommen sollte, erwiesen sich die Gäste mit zwei schnellen Toren als Stimmungskiller.

VfB Stuttgart - Bundesliga

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