So soll der „Lemmysuchus“ ausgesehen haben. Foto: Trustees of the NHM, London

Aufgrund neuer Forschungserkenntnisse haben britische Wissenschaftler einem ausgestorbenen Krokodil ein neuen Namen geben müssen. Dabei kamen sie auf die Idee, den verstorbenen Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister zu ehren.

London - Fast zwei Jahre nach seinem Tod kommt die britische Heavy-Metal-Ikone Lemmy Kilmister zu unverhofften Ehren: Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Londoner Naturhistorischen Museums (NHM) verlieh einem prähistorischen Krokodil aus seinem Bestand den Namen „Lemmysuchus“, also Lemmys Krokodil. Wie das Museum am Mittwoch mitteilte, brauchte das Fossil im Zuge neuer Forschungen einen neuen Namen - Kuratorin Lorna Steel sei dann auf die Idee gekommen, es nach ihrem Idol, dem Gründer und Frontmann der Band Motörhead, zu benennen.

Messerscharfe Zähne

Das Fossil war Anfang des 20. Jahrhunderts in der Nähe der ostenglischen Stadt Peterborough entdeckt worden. Bei einer wissenschaftlichen Überprüfung stellte eine Doktorandin in Paläontologie, Michela Johnson, nun aber fest, dass das Reptil nicht richtig klassifiziert worden war. Lemmysuchus lebte laut dem Museum vor 200 bis 125 Millionen Jahren im Jura-Zeitalter, war 5,80 Meter lang, hatte messerscharfe Zähne und einen mehr als einen Meter großen Schädel. Es gehörte zu den größten Räubern der damaligen Küstentiere. Mit heutigen Salzwasser-Krokodilen ist Lemmysuchus nur entfernt verwandt.

Lemmy prostet seinem Krokodil zu

Kuratorin Steel freute sich, dass ihr Namensvorschlag Zustimmung fand. Ihr gefalle die Vorstellung, dass der Musiker seinem Lemmysuchus zugeprostet hätte, „einem der bösesten Meereskreaturen, das jemals die Erde bevölkerte“, erklärte sie. Lemmy Kilmister starb im Dezember 2015 im Alter von 70 Jahren an Krebs. Der bekennende Trinker und Frauenheld gilt als Pionier der Heavy-Metal-Musik, sah sich jedoch selbst eher als Rock’n’Roller.