15 Mieter gibt es noch in Alwine, versteigert wird die Siedlung am 9. Dezember in Berlin. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Wer kann schon von sich behaupten, ein ganzes Dorf zu besitzen? Wohl nicht viele. In Berlin kommt Anfang Dezember ein ganzes Dorf unter den Hammer. Startgebot: läppische 125.000 Euro.

Uebigau-Wahrenbrück - Zum Ersten, Zweiten und Dritten: Die Siedlung Alwine in Brandenburg kommt unter den Hammer. Sechs ältere Doppel- und Mehrfamilienhäuser, bewohnt von etwa 15 Mietern, werden am 9. Dezember in Berlin versteigert, sagte Auktionator Matthias Knake am Donnerstag. Das Anfangsgebot liege bei 125.000 Euro. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung von der geplanten Auktion berichtet.

Das etwa 16.000 Quadratmeter große Areal wurde den Angaben des Auktionshauses Karhausen zufolge von zwei Brüdern nach der Wende erworben. Nach dem Tod eines der beiden soll das Grundstück verkauft werden. An den Häusern ist viel zu tun

Einst bauten an der Landstraße 65 etwa zwei Stunden von Berlin entfernt Beschäftigte aus dem nahen Braunkohletagebau ihre Häuser. Die Siedlung sei ab der Jahrhundertwende entstanden, sagte Knake. Heute ist Alwine ein Ortsteil von Domsdorf und gehört zur Stadt Uebigau-Wahrenbrück (Landkreis Elbe-Elster). Einen eigenen Bürgermeister gibt es deshalb nicht.

An den Häusern sei viel zu tun, sagte Knake. Aufgrund der Mängel gingen derzeit nur 16.000 Euro Miete im Jahr ein, statt der vereinbarten 30.000 Euro. Knake rechnet trotzdem mit großem Interesse an dem Objekt. „Wer kann schon sagen, mir gehört ein Dorf?“