Sieht nicht appetitlich aus, aber Essensreste dürfen in die Biotonne. Foto: dpa/Arno Burgi

Die Abfallwirtschaft Rems-Murr hatte lange gewarnt: Wer seine Biotonne mit falschem Abfall füllt, findet sie ungeleert am Straßenrand wieder. Das ist nun der Fall. Wie ist die Bilanz nach verstärkten Kontrollen?

Fellbach/Kernen - In manchen Schlagzeilen wurden sie schon als „Müll-Schlamper“ tituliert, jene Bürgerinnen oder Bürger aus dem Rems-Murr-Kreis, die es mit der sauberen Mülltrennung nicht so genau genommen haben. Die Quittung: eine Rote Karte für die Biotonne. Seit gut zwei Wochen läuft die Stichprobenkontrolle der Abfallwirtschaft Rems-Murr (AWRM), bei der die Müllwerker von einem zusätzlichen Mitarbeiter begleitet werden, der per Metalldetektor und Augenschein Ausschau hält nach Dingen, die in der braunen Tonne nichts verloren haben – neben Metall etwa Glasflaschen oder Staubsaugerbeutel. Es sind auch Kunststoffe, die in der Vergärungsanlage in Backnang-Neuschöntal Probleme bereiten.

Die ersten Erkenntnisse der AWRM: Bei den Kontrollen an den Straßenrändern lag die Bemängelungsquote bei bis zu zehn Prozent – knapp ein Zehntel der Tonnen wurde also ungeleert stehen gelassen. Die Bürger mussten anschließend gewisse Ekelgefühle überwinden, die Fremdstoffe aus dem braunen Behältnis herausklauben – oder die ganze Tonne bei der Restmüllleerung erneut bereit stellen, gekennzeichnet durch eine Banderole, die extra gekauft werden musste.

Der Spitzenreiter ist Waiblingen

Inzwischen hat die AWRM genauere Zahlen für die ersten Leerungen im vorderen Remstal parat. Die von Geschäftsführer Gerald Balthasar übermittelte Auswertung zeigt, dass Waiblingen mit bis zu 11,5 Prozent ungeleerter Tonnen dabei ist. Fellbach und Kernen bleiben deutlich darunter. Schmiden war am 24. August einer der ersten Kontrollbezirke gewesen. Von den 1015 durch die Entsorgungsfirma Kurz betreuten Tonnen erhielten 69 eine Rote Karte und wurden nicht geleert. „Der Anteil detektierter Tonnen liegt hier bei 6,8 Prozent“, erläutert der AWRM-Chef Balthasar. Die Fellbacher Bezirke 3 und 4 waren am 26. August an der Reihe, von 947 Tonnen wurden hier 54 nicht geleert, das entspricht 5,7 Prozent. In Rommelshausen ging es am 27. August um 964 Biotonnen, von denen 57 nicht geleert wurden (5,9 Prozent).

In Oeffingen war der Kontrolltrupp am 31. August mit dabei. Ergebnis: Rote Karte für 61 der 1017 Tonnen, das sind exakt 6 Prozent. Die Fellbacher Bezirke 1 und 2 wurden am 2. September inspiziert, von 791 Tonnen wurden 53 beanstandet (6,7 Prozent). In Kernen-Stetten schließlich blieben 31 der 966 Tonnen stehen, hier lag die Quote also bei lediglich 3,2 Prozent.