Das Wahlplakat ist zerrissen und liegt am Boden. Foto: privat

Die Grünen halten das Vorgehen gegen ihre Wahlplakate auf den Fildern für „sehr gezielt“, denn Werbung anderer Parteien bleibe meist unbeschädigt. Deshalb haben sie nun Anzeige erstattet.

Möhringen - Aufgrund massiver Beschädigung und Zerstörung grüner Wahlplakate und Großflächen im Wahlkreis hat sich der Landtagskandidat Winfried Hermann, bekannt als Abgeordneter im Stuttgarter Filderwahlkreis und Verkehrsminister von Baden-Württemberg, dazu entschlossen, Anzeige zu erstatten. Hermann findet die diesjährigen Zerstörungen „gelinde gesagt außergewöhnlich“.

Dies kann Nikolaus Tschenk, ehemaliger Sprecher des Möhringer Ortsvereins der Grünen, nur bestätigen. „In Wahlkämpfen haben wir häufig Verluste von 30 bis 40 Prozent. Da hängen wir halt wieder neue Plakate auf. Da es anderen Parteien auch so geht, haben wir bisher auf Anzeigen verzichtet.“ Dieses Mal sei das Vorgehen aber massiv. So seien an manchen Stellen wie zum Beispiel am Bahnhof Möhringen oder an der Haltestelle Sonnenberg Plakate schon zum zweiten Mal beschädigt oder heruntergerissen worden. Besonders drastisch sei, dass sogar eine Großfläche beim Königin-Charlotte-Gymnasium komplett zerstört worden sei. Mittlerweile sei diese neu montiert.

Vandalismus an Wahlplakaten ist Sachbeschädigung

„Wir halten das Vorgehen für sehr gezielt“, sagt Tschenk. Man sehe dies daran, dass rund um die zerstörten Grünen-Plakate viele Plakate anderer Parteien hängen, die völlig unbeschädigt seien. „Wenn der Vandalismus in dem Tempo weitergeht, gehen uns selbst die nachbestellten Plakate aus“, sagt Tschenk.

Jens Lauer, Sprecher der Stuttgarter Polizei, bestätigt die Anzeige der Grünen wegen der beschädigten Wahlplakate. Sie sei am Donnerstag eingegangen, sagt der Sprecher der Stuttgarter Polizei. Darüber hinaus liege noch eine Anzeige der AfD wegen abgehängter oder gar nicht erst richtig aufgehängter Wahlplakate vor. Dazu werde noch ermittelt.

Die Verschandelung vonWahlplakaten sei grundsätzlich eine Sachbeschädigung, erklärt Lauer. Wenn ein politisches Motiv erkennbar sei, was in diesem Fall noch geprüft werde, leite die Polizei den Fall zudem an den Staatsschutz weiter.