Die Weihnachtstour durch die Karaibik auf dem prestigereichen Kreuzfahrtdampfer „Queen Mary 2“ ist für manche Passagiere von einem grassierenden Magen-Darm-Infekt verdorben worden. Foto: dapd

Die Weihnachtstour durch die Karibik auf dem prestigereichen Kreuzfahrtdampfer „Queen Mary 2“ ist für manche Passagiere von einem grassierenden Magen-Darm-Infekt verdorben worden.

Washington - Auf zwei Weihnachts-Kreuzfahrten durch die Karibik haben sich Hunderte Menschen mit einem Magen-Darm-Virus angesteckt. Auf der „Queen Mary 2“ waren insgesamt mehr als 200 der rund 2850 Passagiere und Crew-Mitglieder betroffen, wie die US-Behörde für Seuchenbekämpfung CDC vom Wochenende mitteilte. Auf dem Vergnügungsschiff „Emerald Princess“ traten ebenfalls bei mehr als 200 Mitfahrern Symptome wie Durchfall und Erbrechen auf.

Das CDC machte keine näheren Angaben über den Auslöser, aber in amerikanischen Medien wurde wegen der Symptome der Verdacht auf hochansteckende Noroviren genannt. Das war bei 13 anderen von der Gesundheitsbehörde in diesem Jahr dokumentierten Fällen auf Kreuzfahrtschiffen die Ursache. Die britische „Queen Mary 2“-Reederei Cunard Line bestätigte gegenüber dem Fernsehsender ABC den Auftritt einer milden Magen-Darm-Erkrankung unter Passagieren, sprach aber von wesentlich weniger Betroffenen mit „aktiven Symptomen“.

Infizierte Passagiere werden gebeten, sich in ihren Kabinen aufzuhalten

Die „Queen Mary 2“ ist ein Ozeanriese der Superlative. Der Transatlantikliner ist mit 345 Metern so lang wie der Eiffelturm hoch ist und dazu 41 Meter breit und 74 Meter hoch. Auf zwölf Decks finden sich ein Theater, Schwimmbäder, Ballsäle und acht Restaurants. Das Hauptrestaurant hat 1374 Plätze. Wegen der Virenverbreitung seien in den Speisesälen besondere hygienische Maßnahmen ergriffen worden, hieß es. So würden die Kellner Einweghandschuhe tragen, während sie das Essen servierten. Infizierte Passagiere würden gebeten, sich in ihren Kabinen aufzuhalten, bis die Symptome abgeklungen seien.

Nach der letzten CDC-Veröffentlichung von Freitag (Ortszeit) waren auf der „Queen Mary 2“ 194 der mehr als 2600 Passagiere und 11 der rund 1250 Besatzungsmitglieder betroffen. Das Schiff ist seit dem 22. Dezember auf Kreuzfahrt durch die Karibik, Zielort am 3. Januar ist der Abfahrtshafen New York. Auf der „Emerald Princess“, die am Donnerstag nach Florida zurückgekehrt war, waren laut dem CDC 189 der rund 3200 Passagiere betroffen und 31 der etwa 1200 Besatzungsmitglieder.

Das Norovirus ist sehr leicht übertragbar. Es gehört zu den weltweit häufigsten Erregern für plötzlich auftretenden Brechdurchfall. Die Erreger werden über den Stuhl des Menschen oder über Erbrochenes ausgeschieden. Sie verursachen Übelkeit, Durchfälle und Erbrechen, oft gepaart mit Bauchschmerzen und Mattigkeit. Vor allem bei Säuglingen und alten Menschen muss auf viel Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Todesfälle alleine durch das Virus sind selten. Eine vorbeugende Impfung gibt es nicht.