Die Vermisste auf einem Foto von 2012. Mittlerweile sind ihre Haare etwas länger und grau. Foto: Polizei

Seit dem vergangenen Donnerstag gibt es keine Spur von der 81 Jahre alte Christa Nadler. Am Wochenende lief in der Stadt eine umfangreiche Suchaktion – ergebnislos.

Gerlingen - Etliche Male ist der Polizeihubschrauber geflogen, Streifen haben von Autos und Motorrädern aus das Stadtgebiet von Gerlingen samt Umgebung in Wald und Flur abgesucht, es gab Fahndungsaufrufe und Anteilnahme in den sozialen Medien: Die Suche nach der vermissten Christa Nadler aus Gerlingen ist am Samstag und Sonntag ergebnislos geblieben. Niemand weiß, wo sich die 81-Jährige aufhält. Laut Polizei leidet sie an Demenz.

Dass sie sich nicht mehr in ihrer Wohnung befindet, war laut der Polizei am Freitagabend aufgefallen. Da habe sie ein Sozialdienst, der nach ihr schaute, nicht angetroffen. Christa Nadler habe ihre Wohnung im Laufe des Freitags verlassen, teilte die Polizei am Samstag kurz vor 18 Uhr mit – wohin, sei nicht bekannt. Den Tag über war da bereits mit zahlreichen Beteiligten nach der 81 Jahre alten Frau gesucht worden.

Hubschrauber fliegt einige Male

Es gab Hinweise darauf, dass sich die Gesuchte, die im östlichen Bereich der Innenstadt lebt, gerne im Bereich Stöckach und im Wald rund um die Solitude aufhält. Also suchte man zuerst dort, die Besatzung eines Hubschraubers überflog am Samstag einige Male die Gegend.

Mit dieser Methode, nach Vermissten zu suchen, die möglicherweise orientierungslos in der Gegend herumirren, haben die Besatzungen von Polizeihubschraubern Erfahrung. Diese Suche blieb aber ebenso ohne Erfolg wie der Einsatz eines speziellen Spürhundes. Der nahm am Samstagmittag die Spur der Vermissten auf – und lief schnurstracks hinauf zum Schloss Solitude und in den Bereich des dortigen Restaurants. Die Erklärung: Dort war die Vermisste wohl immer wieder zum Kaffeetrinken hingegangen. Von Christa Nadler aber keine Spur – der Polizeibeamte und sein Spürhund trafen nur eine verdutzte Hochzeitsgesellschaft an.

Am Sonntag erhielten die Beamten dann einen wichtigen Hinweis: Eine Zeugin gab an, sie habe mit der Gesuchten am Donnerstagnachmittag beim Lidl in der Weilimdorfer Straße gesprochen. Christa Nadler habe ihr gesagt, sie wolle in die Leonberger Straße zum Getränkemarkt Maisch. Mit diesem Bezugspunkt wurde am späten Sonntagvormittag eine neue Suchaktion gestartet. Wieder flog ein Hubschrauber, eine Stunde später kamen ein anderer Hundeführer mit seinem „Mantrailer“-Suchhund aus Pforzheim, sowie Beamte auf Motorrädern.

Auch Motorradfahrer werden nicht fündig

Der Hund habe die Suche aber nach relativ kurzer Zeit aufgegeben, sagte ein Polizeisprecher. Auch die Motorradfahrer wurden im Gelände nicht fündig. In solchen Fällen suche man nicht mit Hundertschaften, sagte der Polizeisprecher, und auch nicht mit Helfern anderer Organisationen wie Feuerwehr oder Rotem Kreuz oder Freiwilligen. Dazu brauche man konkrete Anhaltspunkte und ein abgegrenztes Gebiet. Im Fall von Christa Nadler aber gibt es ein Manko: Keiner weiß, wohin die Frau wann gegangen ist, und ob sie Bus oder Bahn genommen hatte.

Der Fall hat in den sozialen Medien ein großes Echo und Anteilnahme gefunden. Im Facebook-Auftritt von Strohgäu Extra hielten sich am Samstag und Sonntag Tausende auf dem Laufenden. „Hoffentlich wird sie bald gefunden. Ich kenne das. Viel Kraft der Familie“, postete eine Nutzerin. Eine andere gab ihrer Hoffnung Ausdruck „dass alles gut endet“. Und eine Dritte schrieb: „Sehr traurig. Hoffentlich taucht sie doch noch wohlbehalten wieder auf.“