Die Tablet-Klasse an der Gottlieb-Daimler-Schule – hier ein Foto vom November 2019 – arbeitet ohnehin digital. Foto: /Simon Granville

Die Schulen bereiten sich für den verlängerten Lockdown überwiegend auf Digitalunterricht vor. Die Schulleiter sind von der neuen Entwicklung nicht überrascht, betonen aber, wie wichtig Präsenzunterricht für Prüflinge und jüngere Schüler ist.

Böblingen - Von Ferien ist bei Hans Oberhollenzer in diesen Tagen nicht viel zu spüren. Der Schulleiter des Böblinger Lise-Meitner-Gymnasiums (LMG) hat alle Hände voll zu tun, die neuesten Vorgaben aus dem Kultusministerium umzusetzen. „Die E-Mail von Ministerialdirektor Michael Föll kam am Dreikönigstag um 15:52 Uhr“, sagt er. Er und sein Team haben nun zwei Werktage Zeit, um den Unterricht der kommenden Wochen vorzubereiten. Und der wird überwiegend auf digitalem Wege stattfinden. „In den Klassenstufen fünf bis zehn sind wir komplett im Fernunterricht bis zum 31. Januar“, sagt er. Das war die Vorgabe aus dem Ministerium. Bei den Kursstufen, also in den elften und zwölften Klassen, gestaltet sich die Situation schwieriger. Denn bei den Zwölftklässlern, die in diesem Jahr ihr Abitur ablegen müssen, steht bis zum 31. Januar in vielen Fächern noch die zweite schriftliche Klausur im Halbjahr an. Die muss allerdings im Schulhaus erfolgen, da es noch keine rechtliche Grundlage für Online-Prüfungen gibt, sagt der Schulleiter. Also werden die Schüler zum Prüfungstermin ans ansonsten leere Lise-Meitner-Gymnasium zitiert – freilich unter strengen Hygieneauflagen.