Marode Straßen: die meisten Autofahrer in Baden-Württemberg kennen das Problem. Foto: dpa

Marode Straßen sind nicht angemessen für ein Land wie Baden-Württemberg. Deshalb setzt das Verkehrsministerium in Stuttgart die Prioritäten richtig, wenn mehr Geld in die Instandhaltung der Infrastruktur gepumpt wird als früher. Doch Verkehrspolitik ist komplexer.

Stuttgart - ie Autofahrer im Südwesten wissen ein Lied zu singen von maroden Straßenabschnitten: Spurrillen, Abrisskanten und vor allem Schlaglöcher machen Asphalt- zu Holperpisten, und Brücken sind bisweilen derart angegriffen, dass darauf nur eingeschränkt gefahren werden kann. Das ist nicht angemessen für ein Land wie Baden-Württemberg, das gleichermaßen wichtiges Transitland wie bedeutender Wirtschaftsstandort ist.

Im Grunde genommen rächen sich heute die Versäumnisse der Vergangenheit

Insofern setzt das Verkehrsministerium in Stuttgart die Prioritäten richtig, wenn mehr Geld in die Instandhaltung der Infrastruktur gepumpt wird als früher. Im Grunde genommen rächen sich heute Versäumnisse der Vergangenheit. Es ist ein generelles Phänomen der Politik, sich lieber im Glanz neuer Bauwerke zu sonnen als spröde Bestandspflege zu betreiben. Vor diesem Hintergrund ist die vor Jahren eingeleitete Kurskorrektur der Landesregierung zu begrüßen, substanziell mehr Mittel für Sanierungen zur Verfügung zu stellen.

Doch Verkehrspolitik insgesamt ist komplexer. Auf den Hauptachsen im Land stehen allzu häufig alle Räder still. Bessere Schienenverbindungen könnten für Entlastung sorgen, die Ertüchtigung des Netzes ist eine Aufgabe. Aber auch bei der Straße darf das Thema Aus- und Neubau nicht aus dem Blick geraten. Denn mit Reparaturen allein werden Engpässe nicht beseitigt.