Die B 297 soll im kommenden Jahr einen lärmmindernden Asphalt bekommen. Foto: Pascal Thiel

Die laute Ortsdurchfahrt bekommt im nächsten Jahr einen lärmmindernden Asphalt. Zurzeit wird der Abschnitt zwischen Göppingen und Rechberghausen der B 297 mit einem solchen Belag versehen.

Birenbach - Die gut ausgebaute Straße führt kerzengerade durch den südlichen Teil des Orts. Der Verkehr belastet die Anwohner. Das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) möchte die Durchfahrt von Birenbach, die B 297, im kommenden Jahr mit einem lärmmindernden Belag endlich leiser machen. Ferner werden Lärmmessungen erfolgen, die Vergleichsdaten liefern sollen, wie der neue Belag den Krach reduziert. Die Hoffnung ist, dass der sogenannte Splittmastixasphalt den Lärm halbiert. Dieser wurde im Nachbarlandkreis Esslingen bereits 2015 in Plochingen sowie 2016 in Neuhausen und Denkendorf verwendet. Auch bei der laufenden Sanierung der B 297 zwischen Göppingen und Rechberghausen kommt der Splittmastixasphalt zum Einsatz.

Täglich bis zu 16 000 Fahrzeuge

Gleichzeitig zum Straßenbau möchte die Kommune den Gehweg und zwei Bushaltestellen erneuern sowie einen Radweg einrichten. „Für uns wäre es der große Wurf“, sagt Bürgermeister Frank Ansorge, dem es allerdings noch lieber wäre, wenn der lärmmindernde Belag an den Ortseingängen noch 150 Meter weiter verlegt werden könnte. Eigentlich darf auf der Lorcher Straße, wie die B 297 in Birenbach heißt, nur Tempo 50 gefahren werden. Aber die breite und gerade Straße verleitet dazu, mehr Gas zu geben. „Sie erweckt nicht den Charakter einer innerörtlichen Straße“, erklärt der Schultes.

Für die Anwohner, die darauf drängen, dass sich endlich etwas ändert, sind die vielen Autos ein Ärgernis. Neben dem Dreck ist es vor allem der Lärm von zwischen 13 000 und 16 000 Fahrzeugen täglich, der ihnen zu schaffen macht. „Das ist schon erheblich“, findet Ansorge. So soll die Straße auch von derzeit mehr als acht auf sieben Meter verengt werden. Dadurch dürften einige Autofahrer mehr dazu bewogen werden, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Die gewonnene Fläche soll einem breiteren Gehweg und dem neuen Radweg zugute kommen.

Erster Anlauf zu Lärmaktionsplan war gescheitert

Das Rathaus rechnet damit, dass der Lastwagenverkehr bis in acht Jahren, im Vergleich zum Basisjahr 1995, um ein Fünftel zunehmen wird. Allein diese Perspektive zwingt die Gemeinde aus Sicht der Verwaltung zum Handeln, um die Bevölkerung zu schützen. Die Abwehr von „auf die Allgemeinheit wirkenden Gefahren“ sei eine kommunale Aufgabe. „Da scheppert’s jedes Mal“, beschreibt Ansorge das Geräusch, wenn einer der großen Wagen über ein Loch oder einen Riss in der Fahrbahn donnert.

Den Asphalt für die Straße bezahlt der Bund, was für die etwa einen Kilometer lange Strecke knapp 700 000 Euro kostet. Die Gemeinde würde 380 000 Euro investieren, den Großteil davon in die Gehwegerneuerung. Weitere 300 000 Euro könnte der Radweg kosten, auch diesen Betrag soll der Bund bezahlen. Dass es jetzt zu klappen scheint, lässt viele Birenbacher aufatmen. Denn die Idee, etwas an der Situation zu verändern, hat das Rathaus schon länger. Ein erster Anlauf, mit einem 2016 vom Gemeinderat verabschiedeten Lärmaktionsplan Schutzmaßnahmen entlang der viel befahrenen Straße umzusetzen, war gescheitert. Eine Stellungnahme des Landratsamts als zuständiger Straßenverkehrsbehörde auf die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Lärmminderung sei ernüchternd gewesen, sagt Ansorge. Von einer Umsetzung habe man deshalb Abstand genommen.