Eva Walter hält die Verengung der Friedrich-Ebert-Straße für keine gute Lösung, da Stellplätze verloren gehen. Foto: Eva Funke

Damit das Tempolimit eingehalten wird, soll die Friedrich-Ebert-Straße umgebaut werden. Anwohner kritisieren, dass dadurch 24 Parkplätze wegfallen.

Stuttgart - Im Mai hat der Bezirksbeirat Nord einstimmig die Plänen des Amts für Stadtplanung und Wohnen abgesegnet, die Friedrich-Ebert-Straße umzubauen. Grund dafür sind Anwohnerbeschwerden wegen Tempoüberschreitungen in der Tempo 30-Zone. Damit die Straße schmaler wird, sollen 24 Bäume gepflanzt, die Gehwege verbreitert und die Schrägparkplätze durch Längsparkplätze ersetzt werden (die Innenstadtausgabe der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten berichtete).

Im Gegensatz zu den Bezirksbeiräten halten nicht alle Anwohner die geplanten Maßnahmen für geeignet. Eine ist Eva Walter, die auch die Meinung vieler Nachbarn vertritt. Die Kritik richtet sich vor allem dagegen, dass Parkplätze wegfallen sollen: insgesamt 24, davon 14 im Anwohnerbereich.

„Kunden des Milaneo und Berufspendler nutzen die Friedrich-Ebert-Straße und die angrenzenden Straßen, um dort kostenlos zu parken und von den Stadtbahnhaltestellen zum Einkaufen oder zum Arbeitsplatz zu fahren“, sagt sie. Beweis dafür seien Autokennzeichen wie BB, GP, ES oder LEO. Außerdem würden dort auch die Berufsschüler der Werner-Siemens-Schule parken. Die Folge sei bereits jetzt ein Kampf um freie Parkplätze und lange Staus an an der Ampel im Kreuzungsbereich am Kochenhof Richtung Killesberg vor allem abends“, sagt Walter und vermutet, dass der Umbau nichts an dem hohen Verkehrsaufkommen in dem Bereich ändern wird.

Grundsatzentscheidung ist gefallen

Walter räumt zwar ein, dass in Teilbereichen der Friedrich-Ebert-Straße schneller als das erlaubte Tempo 30 gefahren wird. Doch sei die Fahrbahn unterhalb der Weißenhofsiedlung durch die auf beiden Seiten parkenden Autos bereits so schmal, dass dort langsam gefahren werde. Das gleiche gelte auch für das untere Straßenstück. „Dort wird die Fahrbahn durch die schräg parkenden Autos verengt. Dadurch wird das Tempolimit eingehalten. Und ausgerechnet das will man jetzt dadurch ändern, in dem man aus den Schräg- Längsparkplätze macht und dadurch auch die Zahl der Parkplätze verringert“, sagt Walter und weist darauf hin, dass „mindestens sechs Parkplätze“ wegfallen, obwohl die doch dringend benötigt werden. Walter appelliert sowohl ans Amt für Stadtplanung und Wohnen sowie an den Bezirksbeirat, „die Planung nochmals gründlich zu überdenken“.

Die Chancen, dass die Pläne umgeworfen werden, sind allerdings gering. „Die Grundsatzentscheidung darüber ist im Einvernehmen mit dem Bezirksbeirat gefallen“, sagt Rainer Wallisch vom Amt für Stadtplanung und Wohnen und stellt fest, dass seine Behörde auf Wunsch der Anwohner aktiv geworden ist. Da die Straße nicht komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt werden könne, sei die einzige Möglichkeit, sie mit Bäumen zu verengen. Allerdings will er noch einmal prüfen lassen, ob tatsächlich 24 Bäume gepflanzt werden müssen und nicht doch noch der eine oder andere Stellplatz erhalten werden kann.

Eine weitere Maßnahme zur Geschwindigkeitsreduzierung ist die Änderung der Vorfahrtsregeln. Bislang ist die Friedrich-Ebert-Straße vorfahrtsberechtigt. Auf der gesamten Strecke soll künftig die Rechts-vor-links-Regelung gelten, damit die Autofahrer auf der Friedrich-Ebert-Straße ihr Tempo drosseln müssen. Finanziert werden die rund 300 000 Euro teuren Umbauarbeiten aus Mitteln der Stadtentwicklungspauschale (Step).