Verdi ruft seit Wochen im Einzelhandel zu Warnstreiks auf. Foto: dpa

Seit Wochen ruft Verdi im Einzelhandel zu Warnstreiks auf, der Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern zieht sich hin. Auch die fünfte Runde hat bislang keinen Durchbruch gebracht.

Korntal-Münchingen - Begleitet von weiteren Warnstreiks haben Arbeitgeber und Gewerkschaft erneut eine mögliche Lösung im Tarifstreit des Einzelhandels ausgelotet. Auch in der fünften Verhandlungsrunde zeichnete sich zunächst kein Ergebnis ab. Am späten Montagnachmittag saßen die Verhandlungsführer immer noch in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) zusammen.

Landesweit sollten rund 700 Beschäftigte im Südwesten derweil die Arbeit niederlegen, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, wie ein Verdi-Sprecher angekündigt hatte. Während die Gewerkschaft ein Plus von 6 Prozent für die Beschäftigten für einen einjährigen Tarifvertrag fordert, hatten die Arbeitgeber zuletzt in einem zweijährigen Tarifvertrag zunächst 1,5 Prozent mehr Geld und in einem zweiten Schritt 1,0 Prozent mehr angeboten.

Verdi fordert ein deutlich verbessertes Angebot und droht ansonsten damit, die Warnstreiks fortzusetzen. Seit Wochen gibt es immer wieder Arbeitsniederlegungen in der Branche im Südwesten. Am Montag waren nach Angaben der Gewerkschaft Ikea, Kaufland, Real, Obi, Marktkauf, Kaufhof, H&M, Esprit, Zara und Cos betroffen - im Großraum von Mannheim und Heidelberg, in Stuttgart und Umgebung und im Bezirk Fils-Neckar-Alb.

Auch in den anderen Tarifbezirken wird seit Wochen verhandelt. Nach einem gescheiterten Einigungsversuch in der vergangenen Woche in Nordrhein-Westfalen drohte die dortige Verhandlungsführerin Silke Zimmer umgehend mit einem „heißen Sommer“ mit weiteren Warnstreiks und Aktionen. In mehreren Städten, darunter in Berlin, legten am Samstag Mitarbeiter von Filialen großer Handelsketten oder Supermärkte vorübergehend ihre Arbeit nieder. Ein von den NRW-Arbeitgebern vorgelegtes verbessertes Angebot war von der Gewerkschaft ebenso nachdrücklich zurückgewiesen worden wie eine weitere Offerte bei den Verhandlungen vergangenen Freitag in Bayern.