Philadelphia - In dem Strafprozess gegen Komiker Bill Cosby wegen des Vorwurfs des sexuellen Übergriffs darf eine belastende Aussage des Beschuldigten verwendet werden. Foto: AP

Bill Cosby tätigte eine Aussage, die nun gegen ihn verwendet werden darf: Gegen den Schauspieler wird in einem Strafprozess geklagt, in dem ihm sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden. Die Beweise und seine Aussage belasten den Komiker schwer.

Philadelphia - In dem Strafprozess gegen Komiker Bill Cosby wegen des Vorwurfs des sexuellen Übergriffs darf eine belastende Aussage des Beschuldigten verwendet werden. Das entschied ein Richter im US-Staat Pennsylvania am Montag. Cosby hatte in der Aussage aus dem Jahr 2006 eingeräumt, dass er jungen Frauen vor Sex Drogen und Alkohol gegeben habe. Er äußerte sich damals zu der Klage eines mutmaßlichen Opfers.

Kein Versprechen gegeben

Die Verteidigung hatte darauf bestanden, dass Cosby erst ausgesagt habe, nachdem ihm versprochen worden sei, dass er in dem Fall um die Klägerin Andrea C. nicht angeklagt werden würde. Richter Steven O’Neill kam aber zu dem Schluss, dass es kein Versprechen gegeben habe, das eine Strafverfolgung ausschließen würde.

Der 79-jährige Cosby hatte in der Aussage 2006 eingeräumt, dass er eine Reihe außerehelicher Beziehungen mit jungen Frauen gehabt habe. Er bezeichnete sie als einvernehmlich. Doch viele der betroffenen Frauen sagen, sie seien unter Drogen gesetzt und missbraucht worden. Die Veröffentlichung der Cosby-Aussage im vergangenen Jahr hatte Staatsanwälte dazu veranlasst, der Beschwerde von C. aus dem Jahr 2005 neu nachzugehen.

Weitere Klägerinnen im Zeugenstand

Das Urteil zu der Aussage bestimmt den Umfang der Beweise, die in dem Prozess gegen Cosby vorgebracht werden. Noch zu klären ist die Frage, wie viele andere Klägerinnen aussagen dürfen. Die Staatsanwaltschaft hofft, 13 zusätzliche Frauen in den Zeugenstand rufen zu können, die nach ihren Angaben von Cosby sexuell missbraucht wurden.

Die Verteidigung will die Zeugenaussage der anderen Frauen verhindern. Sie argumentiert, dass deren Schilderungen vage und Jahrzehnte alt seien. Zudem sei Cosby dem Gesetz nach blind und könne seine Klägerinnen nicht mehr erkennen oder bei der Verteidigung helfen.