Der Warnstreik im Einzelhandel setzt sich Samstag fort. Foto: dpa/Bodo Marks

Die Warnstreiks im Einzelhandel setzen sich auch am Samstag fort – der Einkauf im Südwesten könnte somit länger dauern als geplant.

Auch am Samstag haben Hunderte von Beschäftigten ihre Warnstreiks im Südwest-Einzelhandel fortgesetzt und sind nicht zur Arbeit erschienen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi soll es rund 800 Teilnehmende geben. Aufgerufen waren Beschäftigte in Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim sowie in Stuttgart, Heilbronn und Schwäbisch Hall, Radolfzell, Esslingen, Tübingen und Reutlingen.

Auf die Öffnungszeiten der bestreikten Unternehmen habe der Warnstreiks eher keine Auswirkung, sagte der Verdi-Sprecher. „Es ist aber davon auszugehen, dass der Geschäftsbetrieb in den bestreikten Filialen erheblich beeinträchtigt sein wird“, sagte er weiter. Öffentliche Streikkundgebungen seien nicht geplant. Bereits am Freitag hatten sich Beschäftigte im Südwest-Einzelhandel an einem ganztägigen Warnstreik beteiligt.

Am Dienstag werden die laufenden Tarifverhandlungen fortgesetzt – bis dahin soll mit den Arbeitsniederlegungen Druck auf die Arbeitgeberseite gemacht werden.

Die Tarifverhandlungen für die rund 490 000 Beschäftigten im baden-württembergischen Einzelhandel waren am Mittwoch erneut ergebnislos vertagt worden. Verdi hat das Arbeitgeberangebot als völlig unzureichend zurückgewiesen. Es sah eine Lohnerhöhung von insgesamt 7,5 Prozent in den nächsten 24 Monaten vor. Zudem wurde eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro vorgeschlagen, wie der Handelsverband Baden-Württemberg mitteilte. Darüber hinaus boten die Arbeitgeber an, mit dem ersten von drei Erhöhungsschritten die unteren Stundenlöhne auf einen Basiswert von 13 Euro anzuheben.

Verdi fordert 15 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Verdi verhandelt im Südwesten seit Mitte April über mehr Geld für die Beschäftigten im hiesigen Einzel- und Versandhandel.