Am Freitag halten die Verteidiger in Plädoyer (Archivbild). Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Seit sieben Monaten muss sich ein 55 Jahre alter Bauer vor dem Augsburger Landgericht verantworten – weil er seine Frau mit Gülle umgebracht haben soll. Am Freitag halten die Verteidiger ihr Plädoyer.

Augsburg - Weil er seine Ehefrau in Nordschwaben mit Gülle umgebracht haben soll, muss sich seit sieben Monaten ein 55 Jahre alter Bauer vor dem Augsburger Landgericht verantworten. Am Freitag (9.00 Uhr) sollen die Verteidiger des Mannes ihr Plädoyer halten. Die Anwälte hatten in der Vergangenheit bereits mehrfach den Mordvorwurf gegen ihren Mandanten zurückgewiesen und den Tod der 51-Jährigen als Unfall bezeichnet.

Die Staatsanwaltschaft hat in dem seit Oktober 2019 laufenden Prozess bereits ihren Schlussvortrag gehalten. Der Staatsanwalt rückte dabei von dem Anklagevorwurf Mord aus Habgier ab. Stattdessen fordert er eine Gefängnisstrafe von 13 Jahren und 6 Monaten wegen Totschlags für den angeklagten Deutschen.

Urteil soll am Mittwoch fallen

Ursprünglich waren die Ermittler davon ausgegangen, dass der Landwirt das Geld des Paares in Höhe von etwa 130 000 Euro für sich behalten wollte, weil die Frau sich habe trennen wollen. Deshalb habe der Mann die Ehefrau auf dem Hof im bayerischen Wallerstein nahe der Grenze zu Baden-Württemberg im September 2018 umgebracht, indem er ihr Gülle ins Gesicht goss und die Frau so erstickte. Das Urteil in dem Verfahren soll voraussichtlich am kommenden Mittwoch verkündet werden.