Der Verband Region Stuttgart hat mehr weibliche als männliche Beschäftigte. Dennoch sind Frauen nicht auf allen Ebenen gut vertreten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Von den 71 Mitarbeitern der Geschäftsstelle des Verbands Region Stuttgart sind 41 Frauen. Doch wenn man auf die Führungsebene und gut dotierten Jobs schaut, dann ergibt sich ein anderes Bild: Da ist Regionaldirektorin Nicola Schelling ziemlich allein.

Stuttgart - Der Verband Region Stuttgart stellt sich beim Thema Chancengleichheit von Mann und Frau ein gutes Zeugnis aus. „Die wesentlichen Ziele sind weitgehend erfüllt“, stellt die Regionaldirektorin Nicola Schelling fest. Von den 71 Mitarbeitern des Verbands sind 41 Frauen (57,75 Prozent) und 30 Männer. Damit ist der Frauenanteiletwas geringer als vor fünf Jahren (61,9 Prozent), was auch daran liegt, dass seit 2016 neun Frauen und zehn Männer eingestellt wurden.

In der Verbandsgeschäftsstelle arbeiten 25 Beschäftigte Teilzeit, darunter 22 Frauen. Unter den 58 Angestellten des Verbands sind 24 Männer (21 Vollzeit/drei Teilzeit) und 35 Frauen (15 Vollzeit/19 Teilzeit). Bei den Beamten sind es sechs Männer (alle Vollzeit) und fünf Frauen (zwei Vollzeit, drei Teilzeit).

Auffallend: In den besser dotierten Entgelt- und Besoldungsgruppen gibt es einen deutlichen Männerüberschuss – sieht man einmal von der Regionaldirektorin ab, die in B 5 (9666 Euro) eingruppiert ist.

In der Führung kaum vertreten

Regionalrätinnen im Wirtschaftsausschuss der Regionalversammlung, in dem der Bericht vorgestellt wurde, legten dann auch den Finger in die Wunde. „Ein Anteil von 57 Prozent Frauen klingt toll“, sagte Susanne Wetterich (CDU), „aber in den Führungspositionen ist der Frauenanteil deutlich geringer.“ Heike Schiller (Grüne) verwies darauf, dass der Bericht zur Gleichstellung seit mehr als zehn Jahren vorgelegt werde und „sich seitdem nichts geändert hat: Bei der Teilzeit und im unteren Lohnbereich dominieren die Frauen, in den oberen Gehaltsgruppen wird es aber eng für Frauen.“ Auch Jasmina Hostert (SPD) bemängelte dies.