In Bad Cannstatt ist der Abendmarkt längst etabliert. 2015 fand dort die erste Veranstaltungsreihe statt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Nach der Zwangspause in diesem Jahr sollen die Abendmärkte ab kommendem Mai wieder stattfinden und die Ortszentren beleben. Neben Bad Cannstatt und Untertürkheim werden die Hocketsen mit Bühnenprogramm dann auch in Stammheim und Vaihingen gefeiert.

Stuttgart - Es ist noch nicht offiziell, aber die Signale aus dem Bezirksbeirat Stammheim sind eindeutig: Die Lokalpolitiker wünschen, dass im kommenden Jahr auf dem Kirchplatz zehn Abendmärkte veranstaltet werden. Auf jedem der Märkte werden Speisen, Getränke und Waren angeboten. Außerdem gibt es ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, das für Unterhaltung sorgt und Besucher anziehen soll. Akteure aus dem Bezirk können und sollen die Bewirtung, das Angebot und Bühnenprogramm mitgestalten – das ist aber nicht zwingend.

„Wir wollen mit unseren Abendmärkten die Stadtbezirke beleben und eine Plattform für Kommunikation für alle schaffen“, sagte Barry Hackh von der Agentur kmr, die bereits die Abendmärkte in Bad Cannstatt und Untertürkheim organisiert. Nach einer coronabedingten Zwangspause soll die Veranstaltungsreihe 2021 wieder aufgenommen und um die beiden Bezirke Stammheim und Vaihingen erweitert werden.

„Wir fahren mit einem großen Anhänger von Stadtbezirk zu Stadtbezirk und bringen die Hardware wie Bänke, Bühne, Tische und Schirme mit“, sagte Hackh. Die Gewerbetreibenden könnten sich an Ständen präsentieren und Waren verkaufen und Vereine oder örtliche Künstler das Bühnenprogramm gestalten beziehungsweise mitgestalten. „Der Stammheimer Abendmarkt soll für alle sein, besonders für die, die aus Stammheim kommen.“ Wöchentlich sollten unterschiedlichste Vereine, Institutionen, Gastronomen und Anlieger eingebunden werden. Die geplanten Abendmärkte finden jeweils an zehn Wochen zwischen Mai und August von Mittwoch bis Samstag immer je nach Bezirk immer an einem bestimmten, demselben Wochentag statt, erklärte Hackh. Der Abendmarkt in Stammheim zum Beispiel ist mittwochs, Untertürkheim donnerstags, freitags dann Bad Cannstatt und Vaihingen an den Samstagen.

Alle Veranstaltungen beginnen nachmittags um 17 Uhr. Feierabend ist in Stammheim und Untertürkheim um 22.30 Uhr vorgesehen, Ausschankende ist bereits um 22 Uhr. In Cannstatt und Vaihingen werden die Zapfhähne allerdings erst um 22.30 Uhr zugedreht.

Vorgesehen seien je Bezirk zehn verschiedene Themenabende; vier so genannte Länderabende, zwei Weinabende, ein Brauerei-Fest und drei Musikabende. Bei den Länderabenden könnten sich beispielsweise Kulturvereine aus dem Bezirk vorstellen, es könnten Speisen und Waren aus dem jeweiligen Land angeboten werden. Bei den Weinabenden könnten Verkostungen mit einem Sommelier durchgeführt werden. „Wir müssen schauen, was es in den Bezirken gibt und was möglich ist“, sagt Hackh. Bei der Programmgestaltung und den Verkaufsständen haben lokale Anbieter Vorrang, versprach Stadtteilmanager Elias Henrich, der ebenfalls in der Bezirksbeiratssitzung war. Fänden sich nicht genügend örtliche Akteure für das Bühnenprogramm oder die Verkaufsstände, dann werde die Veranstaltungsagentur kmr die Lücke füllen und für Programm und Beschicker sorgen.

Finanziert werden sollen die zehn Veranstaltungen in Stammheim zunächst durch einen Zuschuss in Höhe von 4000 Euro aus dem Budgettopf des Bezirksbeirates sowie 4000 Euro von der Wirtschaftsförderung und 2000 Euro, die der örtliche Handels- und Gewerbeverein zuschießt. Im Laufe der Jahre soll sich die Summe reduzieren und der Markt selbst finanzieren.

Die Bezirksbeiräte in Stammheim begrüßten das Konzept und stellten einen Zuschuss in Aussicht. Mit dem Stammheimer Gewerbeverein stehe man bereits in Kontakt, erklärte Hackh. Der Verein begrüße ebenfalls das Konzept und wünsche sich die Abendmärkte zur Belebung des Ortes. Vor Stammheim war auch Feuerbach im Gespräch für die Abendmarkt-Reihe (wir berichteten). Dort hatten jedoch Bedenken wegen Lärms dazu geführt, dass sich der Bezirksbeirat gegen die Veranstaltungen ausgesprochen hatte.