Gäste beim Jubiläumsabend in der neuen Laube W-30 Foto:  

Weindorf-Veranstalter Pro Stuttgart zieht nach knapp zwei Wochen eine überragende Bilanz. Nicht nur das gute Wetter hat geholfen, auch neue Wirte haben für frischen Wind gesorgt.

Stuttgart - Wie viele Besucher das Stuttgarter Weindorf anzieht, kann und will wohl niemand mehr zählen. Sicher ist: „Es war in diesem Jahr megavoll“, und „es gehen kaum noch mehr rein“. Entsprechend ungetrübt fällt das Resümee aus, das der Veranstalter Pro Stuttgart e. V. am Freitag vor dem Abschlusswochenende in der Obertürkheimer Laube auf dem Weindorf gezogen hat.

Viel junges Publikum in den Lauben

„Mit Sicherheit war es eines der erfolgreichsten Weindörfer überhaupt.“ Der Vorsitzende des Vorstands von Pro Stuttgart, Werner Koch, registrierte in diesem Jahr aber nicht nur besonders viele Besucher, sondern auch zunehmend junges Publikum in den Lauben der insgesamt 31 Wirte.

„Kräftig gezogen haben die sechs neuen Wirtinnen und Wirte“, so Koch. Der insgesamt überragende Zuspruch sei zwar zu einem Gutteil dem fast ausnahmslos schönen Wetter während der vergangenen zwei Wochen geschuldet.

Evolution zu jüngeren Betreibern ging auf

Für frischen Wind hätten aber vor allem die Neuen gesorgt, wie Fabrizio Zullo, der für seine auffallend modern gestaltete Laube gleich beim ersten Anlauf den ersten Preis bei der Laubenprämierung abräumen konnte. „Dabei haben Wirtewechsel auf dem Weindorf in der Vergangenheit nicht immer funktioniert“, gibt Pro-Stuttgart-Vorstand Rolf Blind zu bedenken. In diesem Fall sei die „Evolution“ hin zu jüngeren Laubenbetreibern aber voll aufgegangen.

Burger schmecken der Geschäftsführerin nicht

Gleichzeitig stieg auch das Qualitätsniveau beim Speiseangebot. Dass sich die hohen Investitionen in die Laubenausstattung, die bei bis zu acht Laubenmodulen bei rund 10 000 Euro pro Modul liegen, sich für die Neulinge gerechnet haben, bestätigt Fabrizio Zullo selbst: „Wir sind sehr zufrieden mit unserem ersten Auftritt“, sagt der Wirt, der mit seinem Winzerfrühstück in Laube 42 auf Anhieb einen Publikumsmagneten etablieren konnte. „Und ja, es rechnet sich“, bestätigt Zullo, der in den nächsten Jahren auf jeden Fall wiederkommen möchte. Überhaupt darf davon ausgegangen werden, dass die Neuen den Konkurrenzkampf unter den Weindorf-Wirten weiter anfeuern werden. Bärbel Mohrmann, Geschäftsführerin von Pro Stuttgart, hat zwar so gut wie keine Klagen von Weindorfbesuchern registriert. Zumindest ein Laubenbetreiber stehe aber unter kritischer Beobachtung, so Mohrmann. „Burger oder Potatoes passen einfach nicht hierher“, sagt Mohrmann. Wer so etwas trotz Abmahnung durch den Verein ignoriert, müsse eben irgendwann anderen Platz machen.

Wie der Veranstalter betonte, verlief das 43. Stuttgarter Weindorf auch ausgesprochen friedlich. Es seien praktisch keine Zwischenfälle registriert worden. „Das erzeugt bei den Besuchern ein großes Sicherheitsgefühl“, so Blind.