VDA-Chef Mattes geht davon aus, dass der Bestand an Elektrofahrzeugen in Deutschland sprunghaft steigt. Foto: dpa

Die CO2-Ziele der EU sind laut Bernhard Mattes, Präsident des Autoindustrieverbandes VDA, die weltweit ehrgeizigsten. Mattes sagt, wie die Hersteller sie trotzdem schaffen können.

Stuttgart - Bernhard Mattes, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), geht davon aus, dass die Autoindustrie die CO2-Ziele der Europäischen Union (EU) für 2030 erreichen kann: „Die CO2-Ziele der EU für 2030 sind die weltweit ehrgeizigsten“, sagte Mattes im Gespräch mit unserer Zeitung. „Deswegen ist es so wichtig, dass die Ladeinfrastruktur nun schnell europaweit ausgebaut wird. Wenn auch andere Rahmenbedingungen stimmen, können wir die CO2-Ziele 2030 erreichen.“

E-Auto-Zahl soll sprunghaft steigen

Mattes geht davon aus, dass der Bestand an Elektrofahrzeugen in Deutschland bis dahin sprunghaft steigt: „Berücksichtigt man die Plug-in-Hybride, fahren derzeit mehr als 170 000 elektrische Fahrzeuge auf deutschen Straßen. Wir haben es mit einem exponentiellen Wachstum zu tun. Und wir gehen davon aus, dass wir in Deutschland bis spätestens 2022 die Marke von einer Million knacken können. Bis dahin werden wir mindestens 100 verschiedene E-Modelle im Markt haben – einige von ihnen auch im mittleren und unteren Preissegment“, so Mattes.

2030 mehr als sieben Millionen E-Fahrzeuge?

Um die CO2-Ziele der EU erreichen zu können, müssten rund 40 Prozent der in Europa neu zugelassenen Fahrzeuge E-Autos sein. „Für den Bestand heißt das: Allein in Deutschland müssen im Jahr 2030 zwischen sieben Millionen und 10,5 Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs sein.“

Angesichts des Dieselskandals, der aufgrund seiner juristischen Aufarbeitung derzeit wieder die Schlagzeilen bestimmt, sagte Mattes: „Die Branche insgesamt hat an Glaubwürdigkeit und Vertrauen verloren. Das gilt es wiederzuerlangen. Dazu gehört, neben Transparenz, dass wir das, was wir sagen, auch tun“, so Mattes.