Unbekannte haben den Sportrasen des TSV Unterriexingen malträtiert. Foto: privat

Tiefe Furchen durchziehen den Naturrasen auf dem Trainingsgelände des TSV Unterriexingen. Der Verein weiß jetzt nicht, wo er trainieren soll. Dabei ist es schon das zweite Mal, dass der Rasen derart beschädigt wurde.

Unterriexingen - Was für eine Sauerei. Braune Reifenspuren ziehen sich kreuz und quer und in ovalen Kreisen über den Sportplatz des TSV Unterriexingen. Der Naturrasen ist verwüstet. Unbekannte PS-Freunde haben das Gelände an der Jahnstraße als Privatparcours auserkoren. Wo normalerweise Fußballer Tore schießen, ist jemand mit einem oder mehreren Fahrzeugen durchgebrettert. Am ersten Wochenende des Jahres ist das passiert. „An Silvester war eine große Feier, da war alles in Ordnung“, sagt Marleen Noack, ein Mitglied des dreiköpfigen Vereinsvorstands.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Chaoten auf dem Areal austoben. Schon drei Wochen zuvor, in der Nacht auf den 15. Dezember, hatte jemand den Rasen mit mindestens einem Fahrzeug malträtiert. Kicken: derzeit undenkbar. Thomas Arnold, ebenfalls im Vorstand, spricht von „sehr, sehr tiefen Furchen“, weil der Boden witterungsbedingt weich und matschig sei. Er und Marleen Noack sind frustriert, und „die ganzen Fußballer sind verärgert“, sagt sie.

Der Sportverein weiß nicht, wo er trainieren soll

Nicht nur die Kicker des TSV Unterriexingen – von den etwa 800 Vereinsmitgliedern spielt rund ein Drittel Fußball – sind die Gebissenen. Durch Kooperationen sind auch Clubs aus Markgröningen und Oberriexingen betroffen, außerdem trainiert auf dem Feld in den Enzwiesen regelmäßig das evangelische Jugendwerk, erklärt Marleen Noack. „Der Sportbetrieb leidet massiv darunter“, sagt sie.

Zwar ruhen die Bälle noch, laut Thomas Arnold soll es aber spätestens Ende des Monats in die Saisonvorbereitung gehen. Wie und wo, ist unklar. Der zweite Sportplatz auf dem Gelände werde in der Regel für Punktspiele geschont und sei aktuell gesperrt, um sich zu regenerieren, erklärt er. „Wir machen das im Verein alle ehrenamtlich“, betont er. Thomas Arnold glaubt, dass sich jemand den Rasen gezielt für seine Randale ausgesucht hat. Laut der Polizeisprecherin Alexandra Klinke gibt es kreisweit immer wieder Fälle, dass Autofahrer sich auf Sportplätzen oder Feldern austoben, „aber eher selten“.

Die Stadt behält sich vor, Anzeige zu erstatten

Im sozialen Netzwerk Facebook wurde ein TSV-Beitrag zum Vandalismus bereits hundertfach geteilt und wütend kommentiert. Die Vereinsführung hat mit der Polizei Kontakt aufgenommen, und auch die Stadt als Eigentümerin hat sich eingeschaltet und behält sich vor, nach einer Begutachtung Anzeige zu erstatten, berichtet Marleen Noack.

„Es stellt sich die Frage, wie lange der Rasen ausfällt“, sagt Thomas Arnold. Der Zustand des aufgeweichten Spielfeldes sei gegenwärtig schlecht zu bewerten, und mit schwerem Gerät könne man es derzeit schon gar nicht befahren. So oder so denkt man in der Clubführung nun über Konsequenzen nach. Bislang habe man das Gelände unverschlossen gelassen, damit auch Freizeitkicker dort spielen können. „Das war eine bewusste Entscheidung“, sagt Thomas Arnold. „Jetzt müssen wir uns aber schon überlegen, ob wir eine Absperrung oder Kameras installieren.“

Zeugen gesucht: Der TSV Unterriexingen hofft auf Hinweise oder Zeugen. Melden kann man sich bei Marleen Noack, Telefon 0 71 47/9 20 31.