Ex-Präsident in Aktion: Für seinen Bildband „Portraits of Courage“ hat George W. Bush 98 verwundete US-Soldaten porträtiert. Foto: georgewbush / Instagram

Der ehemalige US-Präsident hat ein Buch mit selbstgemalten Porträts verletzter Soldaten veröffentlicht. Die Einnahmen aus dem Verkauf sollen Veteranen zugute kommen.

Dallas - George W. Bush gilt seit langem als passionierter Hobbymaler. Dass er tatsächlich Talent hat, dürfte dennoch viele überraschen. An diesem Dienstag veröffentlicht der ehemalige US-Präsident ein Buch mit selbstgemalten Porträts 98 verletzter Soldaten. Soldaten, die sichtbare Wunden von ihren Einsätzen davongetragen haben, gleich wie Soldaten, die unter nicht sichtbaren Verletzungen wie einer Depression oder einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden.

„Diese Veteranen geben offen zu, dass sie ein Problem haben“, sagte George W. Bush während eines Interviews in der US-amerikanischen Morningshow Today. Eben das mache ihre Geschichten so wichtig: Da die Gesellschaft sie noch immer stigmatisiere, würden viele Veteranen eine psychische Erkrankung verdrängen nach einem Einsatz statt in Behandlung zu gehen. „Unsere Nachricht lautet, dass es mutig ist, über diese Probleme zu sprechen und Hilfe zu suchen“, sagte Bush.

Sämtliche Verkaufseinnahmen sollen Veteranen zugute kommen

Sein Bildband „Portraits of Courage: A Commander in Chief’s Tribute to America’s Warriors“ („Bilder des Muts: Das Tribut eines Oberbefehlshabers für Amerikas Krieger“) stellt die Veteranen aber nicht nur visuell dar: Die Porträts – mit kräftigen Pinselstrichen gemalte Ölbilder – werden von ihren Lebensgeschichten begleitet. Sie wurden von Bush selbst aufgezeichnet. Das Vorwort stammt von Bushs Frau, Ex-First Lady Laura Bush zusammen mit Peter Pace, einem ehemaligen General des United States Marine Corps.

Das Buch ist im Internet für 22,48 US-Dollar (rund 21,50 Euro) erhältlich. Eine Ausstellung soll im März folgen. Sämtliche Einnahmen aus dem Verkauf des Bildbands sollen dem Bush Presidental Center zugute kommen. Die Stiftung mit Sitz in Dallas, Texas, kümmert sich um die Wiedereingliederung von Veteranen in ein ziviles Leben. Die portraitierten Soldaten hatte Bush dort kennengelernt. Bush amtierte von 2001 bis 2009 als 43. Präsident der Vereinigten Staaten. Inzwischen lebt er mit seiner Frau Laura in Dallas. Während seiner Amtszeit hatte er die USA in mehrere Kriege geführt, etwa im Irak und in Afghanistan.