Jeff Sessions beim Schwur vor dem Geheimdienstausschuss des Senats. Foto: AP

US-Justizminister Jeff Sessions hat jegliche geheime Absprachen mit Russland zur Beeinflussung der US-Wahl abgestritten. Solche Vorwürfen seien „eine erschreckende und verabscheuungswürdige Lüge“, sagte Sessions vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats.

Washington - US-Justizminister Jeff Sessions hat geheime Absprachen mit Russland zur Beeinflussung der US-Wahl abgestritten. Jegliche Andeutung in diese Richtung sei „eine erschreckende und verabscheuungswürdige Lüge“, die seinen jahrzehntelangen Dienst am Staat in den Schmutz ziehe, sagte Sessions am Dienstag vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats.

Sessions sagte weiter, bei seinen beiden Treffen mit dem russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, sei nichts Unangemessenes besprochen worden. Es habe sich lediglich um routinemäßige Gespräche gehandelt. Er stritt auch ab, dass es ein drittes Treffen mit Kisljak gegeben habe.

Sessions will sich an die Statuten des Justizministeriums gehalten haben

Sessions hatte sich aus den Ermittlungen des FBI zur möglichen Verbindungen zwischen Moskau und dem Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump zurückgezogen, nachdem die beiden Treffen mit Kisljak bekannt geworden waren. Er habe sich aber lediglich an die Statuten des Justizministeriums gehalten und die Entscheidung nicht getroffen, weil er irgendetwas falsch gemacht habe, sagte Sessions auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden Richard Burr.

Einige Demokraten im Senat hatten in den Raum gestellt, dass Sessions auch ein drittes Treffen mit Kisljak im Mayflower Hotel in Washington hatte. Sessions sagte jedoch aus, dass er nur für eine Rede des damaligen Präsidentschaftskandidaten Trump dort war und sich nicht privat mit Kisljak getroffen habe.

Der US-Justizminister sprach auch einen Vorwurf des früheren FBI-Direktors James Comey an, der vergangene Woche vor dem Geheimdienstausschuss ausgesagt hatte. Comey hatte erklärte, Sessions habe nicht reagiert, als er ihm gegenüber Bedenken äußerte, dass Trump mit ihm unter vier Augen sprechen wollte. In diesem Gespräch im Februar bat Trump den FBI-Direktor nach Comeys Darstellung die Ermittlungen gegen den kurz zuvor entlassenen Nationalen Sicherheitsdirektor Michael Flynn einzustellen. Sessions erklärte am Dienstag, er habe nicht geschwiegen, sondern habe Comey gewarnt, das angemessene Protokoll zu befolgen.