Die militant-islamistischen Taliban sind plötzlich gefragte Gesprächspartner – vor allem ihr Verhandlungsführer in Doha, Mullah Abdul Salam Zaeef. Foto: dpa/Hussein Sayed

US-Präsident Donald Trump hat sein Friedensabkommen mit den Taliban geschlossen. Den Verbündeten gibt es die Richtung vor: raus aus Afghanistan bis 2021. Das bedeutet nichts Gutes vor allem für die afghanischen Frauen und Kinder, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Die US-Regierung hat kein Friedensabkommen mit den Taliban geschlossen, sondern einen Abzugsvertrag. Präsident Trump will binnen 14 Monaten alle Soldaten heimholen. Für ihn ist das ein Wahlkampfthema. Weitere Fortschritte in der Bildung oder die Rechte der afghanischen Frauen interessieren ihn nicht. Die Taliban drehen nach Belieben an der Gewaltschraube, bis alle fremden Truppen das Land verlassen haben. So werden sie auch in den Verhandlungen mit der Regierung in Kabul die Bedingungen diktieren, um an der Macht beteiligt zu werden. Dann aber droht dem Land ein Rückfall in totalitäre Zeiten.