Die Bluttat von Rot am See machte Anwohner und Ermittler fassungslos. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Adrian S. ist ein psychisch kranker Einzeltäter, der Sechsfachmord von Rot am See ist ein krasser Einzelfall. Aber nur weil er legal eine halbautomatische Waffe besaß, konnte er so viele Menschen töten. Das muss sich ändern, kommentiert Carola Fuchs.

Ellwangen/Rot am See - Die Tat ist monströs, aber der Täter kein Monster. Adrian S., der in Rot am See fast seine komplette Familie erschossen und zwei weitere Verwandte schwer verletzt hat, wird viele Jahre eingesperrt in der forensischen Psychiatrie verbringen. Die Chancen des schizoiden, wahnkranken 27-Jährigen, je wieder vollständig gesund zu werden, hält der Gutachter Peter Winckler für schlecht. Doch auch viele andere, die Angehörigen und Freunde der Opfer, insbesondere Adrian S.s Neffen, haben kaum zu heilende Wunden davongetragen. Die Frage bleibt, an welchem Punkt diese Gesellschaft einen etwas eigenbrötlerischen, manchmal schwierigen Jugendlichen verloren hat an einen Wahn, der ihn erst psychisch krank, als jungen Mann dann zum Mörder werden ließ – und ob sich dieses Drama hätte verhindern lassen.