Bei der Tragödie im Januar 2012 vor der toskanischen Küste sind 32 Personen ums Leben gekommen. Foto: dpa

Das höchste Gericht in Italien wird am Freitag im Berufungsprozess gegen den Kapitän der havarierten Costa Concordia ein Urteil fällen. Der Anwalt der Opfer hofft indes auf einen Haftvollzug.

Rom - Im Berufungsprozess gegen den Ex-Kapitän der havarierten „Costa Concordia“ soll am Freitag vor dem höchsten Gericht Italiens das entscheidende Urteil fallen.

Die Richter haben sich am Nachmittag zu Beratungen zurückgezogen. Das Urteil wird am Freitagabend erwartet, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

Mehr als fünf Jahre nach der Tragödie vor der toskanischen Küste im Januar 2012 mit 32 Todesopfern hofften die Opfer und Hinterbliebenen darauf, dass Francesco Schettino gerecht bestraft und die Haft auch vollzogen werde, sagte der Rechtsanwalt Hans Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Rom.

„Die Opfer wollen endlich abschließen.“ Reinhardt vertrat in dem Fall mehr als 30 Mandanten. „Ich vertraue darauf, dass die Richter ihr Handwerk verstehen und den Fall sachgerecht beurteilen.“ Die Richter am Kassationsgericht in der italienischen Hauptstadt müssen über ein Urteil entscheiden, das eine Haftstrafe für Schettino von 16 Jahren und einem Monat vorsieht.

Der 56-Jährige war im Februar 2015 wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung verurteilt worden, sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft legten aber Berufung ein. Wird das Urteil in letzter Instanz nun bestätigt, muss Schettino ins Gefängnis. Finden die Richter Rechtsfehler, könnten sie anordnen, dass neu verhandelt werden muss - oder das Urteil komplett aufgehoben wird.