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Die neuen US-Pläne zum Afghanistan sollen den deutschen Einsatz am Hindukusch nicht beeinflussen. Laut Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sei eine Aufstockung der Bundeswehr-Truppen ebenfalls nicht vorgesehen.

Berlin - Der deutsche Einsatz in Afghanistan soll sich nach den Worten von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) trotz der neuen US-Pläne nicht ändern. Es sei weder eine Änderung des Auftrags noch eine Aufstockung der Bundeswehr-Truppen vorgesehen, sagte von der Leyen am Dienstag bei einem Besuch des Marinestützpunkts Eckernförde.

„Unser Auftrag ist im Mandat sehr klar definiert - und genau darin bewegt er sich auch weiter“, sagte die Ministerin. Trump hatte am Montag (Ortszeit) nach langer interner Diskussion seine Afghanistan-Strategie verkündet. Er rückte dabei von seiner früheren Kritik an dem Einsatz ab und machte vielmehr den Weg für eine Aufstockung der US-Truppen in Afghanistan frei. Außerdem kündigte er an, sich verstärkt dem Kampf gegen Terror zu widmen. „Wir machen keine Staatenbildung mehr, wir töten Terroristen“, sagte der US-Präsident.

Keine Aufstockung der deutschen Truppen vorgesehen

Aufgabe des Nato-Einsatzes, an dem auch die Bundeswehr beteiligt ist, ist aber nicht mehr der direkte Kampfeinsatz, sondern Ausbildung, Beratung und andere Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte. Auch eine Aufstockung der deutschen Truppen ist nach Angaben von der Leyens nicht vorgesehen. „Im vergangenen Jahr haben wir um 18 Prozent erhöht, so dass wir uns jetzt nicht in der ersten Reihe derer sehen, die nach weiterem Truppenaufbau gefragt werden“, sagte sie.

Deutschland ist - weit hinter den USA - der zweitgrößte Truppensteller im Rahmen der Nato-Mission in dem Land am Hindukusch. Die Mandatsobergrenze für die Bundeswehr war im Januar 2016 von 850 auf 980 Soldaten erhöht worden.