Rettungsschwimmer sind üblicherweise zwischen 11 Uhr und 19 Uhr an den Stränden Mallorcas im Einsatz. (Archivbild) Foto: dpa/Clara Margais

Ab Sonntag treten die Rettungsschwimmer der Stadt Palma auf Mallorca in einen unbefristeten Streik. Dürfen Urlauber nahe Palma trotzdem im Wasser baden?

Urlaubsgäste auf Mallorca sollten ab Sonntag Vorsicht walten lassen. Die etwa 50 Rettungsschwimmer von Palma treten dann in einen unbefristeten Streik. „Niemand von uns wird arbeiten. Wenn es Badetote gibt, ist das nicht unsere Schuld“, sagte Gewerkschaftssprecher Julian Delgado am Freitag. Baden darf man aber dennoch, jedoch auf eigene Gefahr. Normalerweise sind die Rettungsschwimmer von 11.00 bis 19.00 Uhr im Einsatz.

Schon letztes Jahr wollten die Rettungsschwimmer streiken. Damals war in letzter Minute noch eine Einigung mit der Stadt Palma erzielt worden. Die Retter sollten demnach eine Gehaltserhöhung bekommen und länger im Jahr arbeiten dürfen. Statt jedoch wie 2022 vereinbart schon im April die Aufsicht über die Strände zu beginnen, startete die offizielle Strandsaison auch dieses Jahr wieder erst im Mai. Und eine Gehaltserhöhung gab es auch nicht.

Forderungen der Rettungsschwimmer nicht erfüllt

Auch von einer versprochenen Verbesserung der Einrichtungenwie neue Hochsitze, eine Renovierung der Behinderten-WCs und Strandzugänge für Rollstuhlfahrer war nichts zu sehen. „Wir wollen, dass sich das Rathaus an die Abmachung vom Vorjahr hält“, sagte Delgado. „So lange werden wir streiken.“

Die Arbeitsniederlegung betrifft alle Strände der Gemeinde Palma, wozu auch die Playa de Palma und der Strandabschnitt Ballermann zählt. Das Rathaus Palma erklärte die ausbleibenden Verbesserungen mit dem alten Vertrag des bisherigen Konzessionärs. Erst ab August soll ein neuer Betreiber zu besseren Konditionen übernehmen. Das ist den Rettungsschwimmern aber wohl zu spät.

Zunächst war noch unklar, wie die Stadt auf den Streik reagieren würde. Die Rettungsschwimmer sind bei Notfällen im Wasser lebenswichtig. Immerhin scheint das Wetter dem Rathaus etwas Zeit zu lassen. Die kommenden Tage sollen regnerisch und kühl werden. Da dürfte es eher weniger Badegäste an die Strände locken.