Das Urban Island Festival auf dem Kleinen Schlossplatz. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Seit letztem Jahr ist die Baustelle auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart-Mitte verschwunden. Jetzt beleben die Anrainer den Platz zum zweiten Mal mit Kunst, Musik und Gastronomischem beim Festival Urban Islands.

Stuttgart - Plätze ohne Grün? Das entspricht wohl kaum modernen städtebaulichen Vorstellungen. Und genau daran krankt auch der Kleine Schlossplatz: „Betonwüste“ dürfte eine passende Beschreibung sein. Dass der Platz dennoch mehr hergibt, zeigen die Anrainer seit Donnerstag mit dem Festival Urban Islands – und haben den Kleinen Schlossplatz noch bis Sonntag mit kleinen Inseln, die aus knapp 600 Europaletten gestaltet und mit Pflanzen verschönert wurden, in eine grüne Oase verwandelt.

„Im Grunde würden wir die Veranstaltung am liebsten über Wochen hinweg machen“, sagt David-Benjamin Knoll von der Clublounge Waranga. Doch dafür sei keine Genehmigung zu bekommen, da der Kleine Schlossplatz von städtischer Seite her für Freiluftveranstaltungen eigentlich nicht vorgesehen ist. Knoll findet das paradox – schließlich finden unweit auf dem Schlossplatz ständig Konzerte, Festivals und mehr statt. Außerdem habe es bei dem letzten Urban-Islands-Festival nicht eine einzige Anwohnerbeschwerde gegeben.

Aber auch für die drei Tage haben die Macher ein ordentliches Programm auf die Beine gestellt. Foodtrucks sorgen für das leibliche Wohl, mit Tiefschwarz sind einige der prominentesten Vertreter für elektronische Musik aus der Region an den Mischpulten.

Am Freitagabend liest Bärbel Stolz alias die Prenzlschwäbin aus ihrem neuen Buch „Isch des Bio“ und nimmt allerlei Klischees über die Schwaben auf die Schippe.

Kunstinteressierte können am Samstag und Sonntag das Kunstmuseum bei freiem Eintritt besuchen – Gratisführungen inklusive. Isabel Kucher von der Pressestelle des Museums betont, wie wichtig das Urban-Islands-Festival für den Standort ist: „Für uns als Kunstmuseum ist es ein großer Gewinn, wenn der Platz belebt ist.“