Nicht nur Stau und Lärm – sondern auch wilde Kräuter gibt es mitten im Stuttgarter Zentrum. Wo man sie findet, wie sie schmecken und was sie bewirken können, erklärt Sylvia Hornung im Video.

Stuttgart - An einer Baustelle vor dem Linden-Museum, auf einer kleinen Wiese in einem Wohngebiet, neben einem Gebüsch am Berliner Platz: An all diesen Orten mitten in der Stuttgarter Innenstadt wachsen Wildkräuter - zum Beispiel Gundermann, Schafgarbe oder Girsch. Die Pflanzen haben zum Teil heilende Wirkung. Ganz ruhig zieht Sylvia Hornung die Pflänzchen aus dem Boden, während auf der mehrspurigen Straße direkt neben ihr die Autos vorbeifahren.

Sylvia Hornung aus Kirchheim/Teck kam vor einiger Zeit auf die Idee, den Leuten in der Stadt zu zeigen, welche essbaren - und oft heilenden - Pflanzen direkt in ihrer Umgebung wachsen. Sie bietet Kräuterführungen in Stuttgart und Umgebung an. Welche Pflanzen findet Hornung auf ihrem Streifzug durch die Stadt? Welche Wirkung haben sie? Und wie wurde Hornung überhaupt zur Kräutersammlerin? Im Video erzählt die 19-Jährige ihre Geschichte. Weitere Folgen der Portät-Serie „Mensch, Stuttgart!“ über besondere Menschen aus der Region finden Sie hier.

Kräuterführungen am kommenden Wochenende

Sylvia Hornung bietet auch in der kommenden Zeit wieder Kräuterführungen an – und zwar am Freitag, 10. August, um 16 Uhr, Treffpunkt Kirchheim unter Teck vor den Fahrradständern, Jesinger Halde 5 und am Samstag, 11. August, um 13.30 Uhr, Treffpunkt Etzelfarm in Stuttgart, Etzelstraße 15-27. Am Samstag, 11. August, bietet Hornung im Anschluss an die Kräuterführung ab etwa 15 Uhr auch einen Workshop zum Herstellen einer Salbe und zum Kochen mit den Kräutern an. Anmeldung und weitere Infos per email bei Sylvia Hornung unter sy.hornung@googlemail.com.

Hinweis: Auch in großen Städten wie Stuttgart leben Füchse. Deshalb besteht theoretisch die Gefahr, dass Pflanzen vom Fuchsbandwurm befallen sind. Die Infektion mit dem Fuchsbandwurm geht in der Regel mit einem schweren Krankheitsbild einher und macht häufig eine langwierige Behandlung erforderlich. Es wird empfohlen, die Kräuter vor dem Verzehr zu waschen. Allerdings zählt die Infektion mit dem Fuchsbandwurm nach Angaben des Bundeszentrums für Ernährung mit etwa 20 bis 30 gemeldeten Fällen pro Jahr in Deutschland zu den außerordentlich seltenen Erkrankungen. Die wenigen Fällen konzentrierten sich auf die Risikogebiete Schwäbische Alb, Allgäu und Oberschwaben.