Grundschulen wie die Jakobschule sollten gut ausgestattet werden. Foto: Wangner

Dass sich schon vor Beginn des neuen Schuljahrs ein Unterrichtsausfall abzeichnet, ist kein Ruhmesblatt für die Landespolitik. Umso mehr ist die Stadt gefordert, ihre Schulen wenigstens mit einer ordentlichen Infrastruktur auszurüsten, findet Redakteurin Inge Jacobs.

Stuttgart - Nein, der Lehrermangel und der damit einhergehende Unterrichtsausfall kann niemanden verwundern. Es wurden einfach zu wenig Lehrer ausgebildet, nun ist der Markt leergefegt und vor allem Grund- und Sonderschulen können sehen, wie sie mit den bestehenden oder durch die nächste Grippewelle noch drohenden Lücken umgehen.

In dieser Situation kommt den Ganztagsschulen eine besonders große Bedeutung zu. Denn durch die Zusammenarbeit der Schulen mit den Ganztagspartnern kann nicht nur besser improvisiert werden, sondern so kann zumindest den Ganztagskindern auch noch ein musischer, kultureller oder sportlicher Ergänzungsbereich geboten werden. Dieser fällt in klassischen Halbtagsschulen bei Personalmangel rasch dem Pflichtunterricht zum Opfer.

Modern ausgestatte Schulhäuser signalisieren Wertschätzung

Auch diesbezüglich hat sich der Beschluss des Gemeinderats, die Personalausstattung in den Ganztagsschulen denen der Horte anzugleichen, ausgezahlt. Eine Lösung für fehlende Lehrer kann es natürlich nicht sein. Das ist Aufgabe des Landes.

Die Stadt aber sollte alles dafür tun, um die Infrastruktur ihrer Schulen auf Vordermann zu bringen, um als Schulstandort für Lehrer attraktiv zu sein. Die Bautätigkeit könnte man durch mehr und unbefristete Stellen im Hochbau- und Schulverwaltungsamt beschleunigen. Modern ausgestattete Schulhäuser signalisieren Wertschätzung und machen eine Stadt attraktiver. Auch für Lehrer.

inge.jacobs@stzn.de