Tanja Springer wurde als Vorbild-Unternehmerin ausgezeichnet. Foto: Springer (z)

Tanja Springer ist vom Bundeswirtschaftsministerium als Vorbild-Unternehmerin ausgezeichnet worden. Als Botschafterin für mehr Gründergeist hält sie Vorträge und geht an Schulen.

Uhlbach - Seit einigen Jahren ehrt das Bundeswirtschaftsministerium Frauen, die erfolgreich ein Unternehmen leiten und durch ihr Wirken ein positives Beispiel für andere Frauen sein können, die sich selbstständig machen wollen. Die Geehrten werden als Vorbild-Unternehmerin ausgezeichnet. Seit Ende Juli gehört auch Tanja Springer aus Uhlbach zu diesem Kreis.

Die Voraussetzungen für diese Auszeichnung sind anspruchsvoll. Es geht nicht nur um wirtschaftlichen Erfolg, es wird auch ehrenamtliches Engagement erwartet. Die Unternehmerinnen sollen für Vorträge und als Botschafterinnen für weibliches Unternehmertum eingesetzt werden. Springer hat die Jury überzeugt. „Sie haben glaubhaft vermittelt, dass Sie für die Selbstständigkeit brennen“, gratulierte das Bundeswirtschaftsministerium.

„Ich bin gerne Unternehmerin, weil mir der Mut zum Unternehmertum und die ständige persönliche Weiterentwicklung eine Herzensangelegenheit sind“, sagt die Uhlbacherin. Die Mittdreißigern hat das Unternehmer-Gen vom Elternhaus mitbekommen. Ihre Eltern, Elke und Albert Mayer , sowie seit kurzem ihr Bruder Alexander führen Stuttgarts einzige Fruchsaftkelterei. Anfang dreißig und kurz nach der Geburt ihres vierten Kindes hat die diplomierte Kommunikationswirtin die Agentur ID in Nürtingen übernommen. Von einer kleinen Werbeagentur hat sie das Unternehmen zur führenden Beratungsagentur der Sanitär, Heizungs- und Klimabranche entwickelt. Sie organisiert Diskussionsveranstaltungen und Kongresse, führt als Coach Handwerksbetriebe zum Erfolg und hält als gefragte Expertin Vorträge. Zudem ist sie als Dozentin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im Einsatz.

Mehr Mut zur Selbstständigkeit

Unermüdlich wirbt sie dafür, mehr Mut zur Selbstständigkeit und mehr Fortschrittsglauben zu entwickeln. Ihr Blick geht nach Kalifornien, wo neue Unternehmen aus dem Boden sprießen. Diese Start-up-Mentalität wünscht sie sich auch für das Land der Tüftler und Erfinder. „Ich finde es bedauerlich, dass sich 27 Prozent der Eltern in Deutschland für ihre Kinder eine sichere Stelle als Beamte wünschen und nur 13 Prozent mit Unternehmerin oder Unternehmer auf die Frage nach dem Wunschberuf 0für ihren Nachwuchs antworten“, sagt die vierfache Mutter.

Auf die Idee, sich mehr für den Gründergeist zu engagieren, ist sie durch eine Veranstaltung im Wirtemberg-Gymnasium gekommen. Nach Ende der Veranstaltung wurde die Uhlbacherin von der Projektleiterin des Steinbeis-Innovationszentrums angesprochen, ob sie als Jurorin bei einem Schulprojekt auftreten könne. Springer willigte ein. Die Schüler sollten im Rahmen eines eintägigen Workshops eine Geschäftsidee entwickeln und die Juroren von der Innovation überzeugen. „Es hat Spaß gemacht.“ Als Vorbild-Unternehmerin will sie sich am neuen Projekt „Start-up BW@School“ beteiligen, das vom kommenden Schuljahr an den baden-württembergischen Schulen angeboten werden soll. Schüler – gedacht ist an Neuntklässler – sollen Start-ups aus ihrer Region hautnah erfahren. Gründerinnen wie Tanja Springer werden auf ehrenamtlicher Basis über ihren Werdegang erzählen, ihre Erfahrungen weitergeben und so den Gründergeist bei nachfolgenden Generationen wecken.