Mit diesem Handbuch des Staatsministeriums Baden-Württemberg wollen sich die Ehrenamtlichen schlau machen. Foto: Fritzsche

Am Killesberg haben sich rund 70 ehrenamtliche Helfer zu einem Freundeskreis zusammengefunden, der die Flüchtlinge betreuen will, die bald an der Roten Wand untergebracht werden sollen.

S-Nord - Während auf dem Gelände an der Roten Wand die Arbeiten für die Containerunterkunft begonnen haben, war man wenige Schritte weiter im Gemeindezentrum Brenzkirche ebenfalls fleißig: Vor Weihnachten hat sich unter der Federführung von Pfarrer Karl-Eugen Fischer und Bärbel Mohrmann der Freundeskreis Flüchtlinge an der Roten Wand gegründet. Am 15. Januar haben sich die rund 70 Ehrenamtliche erneut getroffen und in Arbeitsgruppen aufgeteilt.

Eine Willkommensgruppe will sich um das Ankommen der Flüchtlinge kümmern, andere Gruppen sind unter anderen Hausaufgabenbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit, Sprachunterricht und Alltagsbegleitung. Eine weitere Gruppe möchte ein Willkommensfest im Sommer organisieren, außerdem soll ein Willkommenscafé regelmäßig im Gemeindezentrum Brenzkirche stattfinden. Denn, so das Verständnis des Freundeskreises, es soll viele Möglichkeiten der Begegnung zwischen den Flüchtlingen und den Nachbarn am Killesberg geben. So sollen Ängste ausgeräumt werden. Ende März/Anfang April sollen die 294 Flüchtlinge die fünf Container an der Roten Wand beziehen.

Erfahrungsbericht aus Feuerbach

Zu Gast war außerdem Carola Alefeld vom Feuerbacher Freundeskreis für Flüchtlinge, die von den dortigen Erfahrungen berichtete, was die Arbeit im Freundeskreis und besonders den Sprachunterricht angeht. Sie betonte, dass nicht nur ausgebildete Pädagogen diesen Sprachunterricht übernehmen könnten. „Ich möchte alle anderen auch ermutigen, es zu versuchen“, sagte sie. Es gebe auch gute Lehrbücher hierzu. Sie erwähnte auch, dass es im Freundeskreis Feuerbach eine Seelsorgerin gebe, die für die Ehrenamtlichen da sei. „Man kommt mit Dingen in Berührung, mit denen man nicht gerechnet hat, mit Geschichten, mit Schicksalen.“

Nicht nur die Nachbarn, sondern auch Einrichtungen und Vereine am Killesberg wollen den Freundeskreis unterstützen. So hat beispielsweise die staatliche Akademie der bildenden Künste Hilfe angeboten: Rektorin Petra von Olschowski bietet Räumlichkeiten für Sprachkurse an, außerdem denken die Studenten darüber nach, bei Kontaktaufnahme und Sprachunterricht mitzuhelfen. Auch Weißenhofmuseum, TC Weißenhof, MTV Stuttgart am Kräherwald, Theodor-Heuss-Haus und Killesberghöhe wollen sich einbringen.

Wie der Freundeskreis sich nennen will, ist noch nicht entschieden. Darum wird sich nun die Gruppe Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Deren Vorschlag war Freundeskreis Killesberg, allerdings war im Plenum kritisiert worden, dass der Name es nicht offensichtlich mache, dass es um Flüchtlingsarbeit handele. Das nächste Treffen ist für Montag, 7. März, 19.30 Uhr, im Gemeindezentrum Brenzkirche geplant.