Wenn sich die S 21-Schnellbahntrasse weiter ins Neckartal schiebt, dann müssen die Verkehrsbeziehungen zwischen der Autobahn und der Bundesstraße 313 neu geordnet werden. Foto: dpa

Die Stuttgart 21-Baustelle schiebt sich in Richtung Neckartal voran. Um einen reibungslosen Bauablauf sicherzustellen, wird das Autobahn-Kleeblatt bei Wendlingen gerupft.

Unterensingen - Das Autobahn-Kleeblatt, das die Anbindung der Bundesstraße 313 bei Wendlingen/Köngen sichert, wird im Zuge der Bauarbeiten des Bahnprojekts Stuttgart 21 ordentlich zerrupft. Wenn sich die Baustelle der künftigen Schnellbahntrasse an dem Fernstraßen-Knoten vorbeischiebt, bleibt dort kein Stein auf dem anderen.

Der Verkehr rückt näher an den Ort

„Alle Fahrbeziehungen müssen dann unter der neuen Bahnstrecke durch. Wenn sich Auf-und Abfahrten kreuzen, geschieht das über Brücken“, sagt der Unterensinger Bürgermeister, Sieghart Friz. Die Vereinfachung wird dem komplizierten Puzzle an neuen Wegebeziehungen, das da am Ende des Jahres zuerst auseinander gebaut wird, um dann zwei Jahre später wieder zusammengefügt zu werden, nicht einmal ansatzweise gerecht. Den Gemeinderat, der sich das Stückwerk am Montag von den Bahnvertretern erklären ließ, hat das Drunter und Drüber nur am Rande interessiert.

Dieser Rand aber streift die Markung der Neckartalgemeinde. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr, der von Plochingen kommend auf die Autobahn in Richtung München abbiegt, erst 500 Meter nach der jetzigen Auffahrt unter der B 313 hindurch auf die Gegenfahrbahn und dann wieder zurück in Richtung Autobahn geführt. Für diese 180-Grad-Kehre wird die Behelfsausfahrt „Röhmsee“ provisorisch ausgebaut. Die Begeisterung in der 4700 Einwohner zählenden Gemeinde hält sich in Grenzen. „Das betrifft uns vom Flächenverbrauch ebenso, wie vom zu erwartenden Verkehrslärm“, sagt Friz.

Unter der Voraussetzung jedoch, dass die jenseits der Bundesstraße liegenden Aussiedlerhöfe keine Einbußen leiden, die Eidechsenpopulation am Röhmsee unbeschadet bleibt, alle Versorgungsleitungen bestehen und alle Umbauten nach Abschluss der Bauarbeiten wieder zurückgebaut werden, hat der Gemeinderat zugestimmt.

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