In der Freiburger Uniklinik wurde ein gefährlicher Darmkeim gefunden. Foto: dpa

Im Universitätsklinikum Freiburg haben sich zwei Frühgeborene auf der Intensivstation mit einem gefährlichen Darmkeim angesteckt. Bei sechs weiteren Babys wurde der Keim auf dem Körper nachgewiesen.

Freiburg - Zwei Frühgeborene sind in der Freiburger Universitätsklinik an einem gefährlichen Darmkeim erkrankt. Bei sechs weiteren Frühchen wurde der Keim auf dem Körper nachgewiesen, wie der Leiter der Pädiatrischen Intensivmedizin, Hans Fuchs, am Donnerstag sagte. Die beiden mit dem Bakterium Serratia marcescens infizierten Kinder seien nicht in Lebensgefahr. Gerade bei schwachen Frühgeborenen sei die Infektion aber potenziell lebensbedrohlich, sagte Fuchs. Mit mehr Kontrollen und strengeren Regeln zur Hygiene soll die Verbreitung des Keims verhindert werden. Weitere Infektionen könnten aber nicht ausgeschlossen werden.

Derzeit liegen elf Kinder auf der Intensivstation für Neugeborene. Das erste infizierte wurde bereits entlassen.

Bereits im Frühjahr Infektionen in Berlin

Serratien oder Serratia gehören zur Familie der Darmbakterien. Sie kommen im Darm von Menschen und Tieren vor, aber auch in der Umwelt - etwa im Boden, im Wasser, in Pflanzen und in Nahrungsmitteln. Meist sind sie harmlos. Gefährlich sind die Bakterien vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Immer wieder treten in Krankenhäusern teils resistente Keime auf. Im Frühjahr hatten sich in der Berliner Uni-Klinik Charité vier frühgeborene Säuglinge mit dem Darm-Bakterium Serratia marcescens infiziert, alle überlebten. Auch in anderen Kliniken gab es in den vergangenen Jahren immer wieder gefährliche Infektionen bei Babys. In Bremen waren im Jahr 2011 drei Frühchen gestorben und mehrere schwer erkrankt.