Neben Weizen gibt es noch eine Fülle an anderen Getreidearten, die heutzutage aber nur selten genutzt werden. Foto: dpa

Friedrich Longin und Thomas Miedaner haben sich mit Getreidearten beschäftigt, die heutzutage nur noch selten genutzt werden.


Stuttgart-Plieningen - Friedrich Longin und Thomas Miedaner haben sich mit Getreidearten beschäftigt, die heutzutage nur noch selten genutzt oder sogar ganz in Vergessenheit geraten sind. Darüber haben die beiden Professoren der Uni Hohenheim ein Buch geschrieben. Es trägt den Titel „Unterschätzte Getreidearten. Einkorn, Emmer, Dinkel & Co.“.

Longin und Miedaner beschreiben zum Beispiel Purpur- und Blaukornweizen, Quinoa und Amaranth. Sie erzählen die Geschichte des Gelbpigmentweizens. Aus dem lässt sich gelbes Mehl machen, was gut für die Nudelherstellung genutzt werden könnte – denn die Verbraucher in Deutschland essen am liebsten gelbe Nudeln. Bisher kommt die Farbe allerdings meistens von Eiern, mit dem Gelbpigmentweizen gäbe es eine Alternative. Jene ursprüngliche Getreideart ist im Mittelalter allmählich in Vergessenheit geraten, weil die Oberschicht mit dem Verzehr von Brot aus weißem Mehl ihren Wohlstand zur Schau stellte. Heute wird sie langsam wieder entdeckt.

Das Buch richtet sich vor allem an Landwirte und Bäcker, aber auch an Brot-Liebhaber, die mit den alten Getreidesorten experimentieren wollen. Dazu gibt es im Buch Rezeptideen, etwa für russische Buchweizen-Pfannkuchen oder Focaccia. Das Buch kostet 19,90 Euro und ist im Verlag Agrimedia erschienen.