An der Stuttgarter Rosensteinstraße haben die Eltern der Opfer einen Gedenkstein für Jaqueline und Riccardo niedergelegt. Dort, wo sie bei dem Unfall starben. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Am ersten Prozesstag um den Jaguar-Raser kommen einige erschreckende Details zu Tage. Im Zeugenstand ist der Beifahrer, der erklärt, warum der 20-Jährige ein letztes Mal Gas gab in jener Nacht im März.

Stuttgart - Das Foyer des Landgerichts ist voll wie nur selten. Knapp 150 Zuhörer wollen mitbekommen, was in der Nacht des 6. März geschah, als ein gemieteter Jaguar durch Stuttgarts Norden raste und zwei Menschen aus dem Leben riss. Es ist unruhig. „Reichen die Plätze?“ „Werden wir den Angeklagten sehen können?“ Diese Fragen hört man im Stimmengewirr. Schon um 8 Uhr sind die ersten da, das Verfahren soll um 9 Uhr beginnen. Um 8.17 Uhr biegt eine kleine Gruppe um die Ecke. Die Wartenden weichen respektvoll zurück. Die Eltern von Riccardo und Jaqueline, die im März in Stuttgart starben. Riccardo zieht symbolisch mit ein: Ein Bild des Sohnes, der nur 25 Jahre alt wurde, hat der Vater auf das T-Shirt drucken lasen. Ein stiller Augenblick im düsteren Betonbau vor dem aufwühlenden Prozess gegen den 20-jährigen Angeklagten, der Schuld sein soll am Tod des 25-Jährigen und seiner 22-jährigen Freundin. Weil er im Jaguar mit mehr als Tempo 100 in ihren Kleinwagen raste.