Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit nicht angeleinten Hunden (Symbolfoto) Foto: dpa

Die zunächst unbekannte Hundehalterin, deren Vierbeiner in der vergangenen Woche in einem Wald im Leinfelder Stadtteil Musberg einen Norwich-Terrier zu Tode gebissen hat, ist nun gefunden.

Stuttgart/Leinfelden - Die zunächst unbekannte Hundehalterin, deren Vierbeiner in der vergangenen Woche in einem Wald im Leinfelder Stadtteil Musberg einen Norwich-Terrier zu Tode gebissen hat, ist nun gefunden. Die Frau aus Stuttgart-Rohr meldete sich aus dem Urlaub bei der Polizei und gab sich als Besitzerin eines Golden Retrievers zu erkennen, der den Zwischenfall auf den Fildern ausgelöst hatte. Der hatte am Mittwoch gegen 17 Uhr den Hund einer 46-jährigen Amerikanerin angegriffen und durch Bisse tödlich verletzt. „Die Beschuldigte betonte aber, dass es nicht an ihr lag, dass keine Personalien ausgetauscht wurden“, sagt Polizeisprecher Christian Wörner. Vielmehr habe es sprachliche Verständigungsschwierigkeiten gegeben, außerdem habe sich die amerikanische Hundebesitzerin schnell entfernt, um ihren Hund zu einem Tierarzt zu bringen. Die Polizei selbst könne allenfalls wegen einer Ordnungswidrigkeit ermitteln. „Der Fall ist wohl eher auf zivilrechtlichem Weg zu regeln“, so Wörner.

Der Fall von Musberg hatte große Debatten um Leinenzwang und Hundehaltung ausgelöst. In den vergangenen Tagen hatten sich Zwischenfälle mit unangeleinten Hunden in der Region gehäuft. Ein frei laufender Vierbeiner musste von der Polizei erschossen werden, weil er sich den Verkehr an der A 8 und B 313 zwischen Nürtingen und Wendlingen gefährdet hatte. Auch kam es immer wieder zu Attacken, etwa in Winnenden im Rems-Murr-Kreis. „Immer wieder ärgert es mich maßlos, dass man Haltern begegnet, die ihre Hunde weder im Griff noch angeleint haben“, so ein Hundehalter aus Leinfelden-Echterdingen. Er forderte, in Baden-Württemberg die Pflicht eines Hundeführerscheins für Besitzer einzuführen.