Menschenrechtsanwältin Amal Clooney hat die Vereinten Nationen aufgefordert, den IS für seine Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Foto: AFP

Menschenrechtsanwältin Amal Clooney vertritt Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat. Sie ruft die Vereinten Nationen dazu auf, den IS für seine Taten zur Rechenschaft zu ziehen.

New York - Menschenrechtsanwältin Amal Clooney hat den Irak und die Nationen der Welt aufgefordert, den IS nicht „mit einem Völkermord davonkommen zu lassen“. Clooney vertritt Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat, die entführt und vergewaltigt wurden. Was schockierend sei, sei nicht nur die Brutalität des IS, sagte Clooney bei einem Treffen der Vereinten Nationen. Es sei auch die passive Reaktion der Länder, die IS-Verbrechen zu untersuchen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Sie forderte den irakischen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi auf, einen Brief an den UN-Sicherheitsrat zu schreiben, damit dieser für eine Untersuchung der Verbrechen der Terrormiliz stimmen könne. „Die Opfer wollen Gerechtigkeit“, sagte Clooney. „Aber Gerechtigkeit wird für immer außer Reichweite bleiben, wenn wir erlauben, dass die Beweise verschwinden.“ Den IS nur auf dem Schlachtfeld zu besiegen sei nicht genug. Die Idee hinter der Terrormiliz müsse umgebracht werden.

Clooney vertritt unter anderem die jesidische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad, die 2014 im Irak vom IS als Gefangene genommen wurde. Sie wurde als Sex-Sklavin verkauft und vergewaltigt. Murad, Sonderbotschafterin der UN, fragte, was noch geschehen müsse, um den Verbrechen nachzugehen. „Ich rufe heute den Irak und die Vereinten Nationen auf, eine Untersuchung einzurichten und allen IS-Opfern die Gerechtigkeit zu geben, die sie verdienen“, sagte Murad.