Die neue Zentrale der Stadtwerke soll in den Neckarwiesen stehen. Foto: Ines Rudel

Die Pläne der Stadtwerke können Esslingen nachhaltig stärken – wenn es gelingt, den Bogen von der Weststadt ins Hengstenbergareal zu schlagen.

Esslingen - Ein eingezäuntes Firmengelände mitten zwischen zwei städtebaulichen Vorzeigeprojekten und dazu noch in unmittelbarer Nähe eines womöglich internationales Aufsehen erregenden Hochhauses am neuen Stadtplatz in der Weststadt? Das will nun wirklich nicht so recht in das Bild einer modernen, aufstrebenden Stadt passen. So gesehen ist der Vorschlag, die Stadtwerke Esslingen ins Industriegebiet Neue Neckarwiesen zu verlagern, sehr zu begrüßen. Bietet er doch die ganz große Chance, westlich der Altstadt ein riesiges Areal vom Hauptbahnhof bis zum Hengstenbergareal mit einem schlüssigen, städtebaulich überzeugenden Entwurf zu überplanen.

Auch die Vorschläge, dabei den „Goldenen Ochsen“ auf dem Schlachthausareal und das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke zu erhalten und ins Gesamtkonzept zu integrieren, klingen nachvollziehbar, ja überzeugend. Das Verwaltungsgebäude etwa könnte Raum bieten für Einrichtungen, die eng mit der neuen Hochschule verbunden sind – und so den Wissenschaftsstandort Esslingen weiter stärken.

Der „Goldene Ochse“ wiederum steht ein Stück weit für Esslinger Geschichte und Identität und kann dem neuen urbanen Stadtteil so etwas wie ein Herz sein. Bleibt zu hoffen, dass sich nun Architekten finden lassen, die diesen städtebaulichen Steilpass aufnehmen und sicher verwandeln.