Umweltverbände adressieren Forderungen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann. (Archivbild) Foto: imago images/7aktuell/7aktuell.de Marc Gruber via www.imago-images.de

Umweltverbände wollen mehr Mitspracherecht, wenn es um die Transformation der Autoindustrie geht. Das formulierten sie mit Blick auf anstehende Gespräche.

Stuttgart - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), die Umweltverbände stärker in seinen Dialog mit den Autobauern und der Gewerkschaft IG Metall einzubeziehen. Die Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch sagte am Mittwoch in Stuttgart, das Staatsministerium habe entschieden, den „Strategiedialog Automobilwirtschaft“ umzustrukturieren und dabei „Gesellschaft und Mobilität“ nicht mehr als eigenes Themenfeld zu behandeln. „Das bedauern wir sehr.“

Die Automobilwirtschaft müsse sich wandeln, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Das bedeute nicht nur andere Antriebssysteme, sondern auch in der Summe weniger sowie kleinere, leichtere und effizientere Fahrzeuge. „Die sich aus diesen Prämissen ergebenden Folgen für das Mobilitätsverhalten und die Arbeitsplätze müssen breiter mit der Bevölkerung und den Umweltverbänden diskutiert werden, als es jetzt im Strategiedialog angelegt ist“, sagte Pilarsky-Grosch. Ihr mangele es an Berücksichtigung aller gesellschaftlich relevanter Themenfelder wie Klima- und Ressourcenschutz, Stadt- und Raumplanung, soziale Aspekte, Lärmschutz und Eindämmung des Flächenverbrauchs.

Treffen mit Branchenvertretern am Donnerstag

Kretschmann trifft sich am Donnerstag mit Branchenvertretern. Nach Angaben des Staatsministeriums soll das Thema künftig entlang der drei Schwerpunkte Fahrzeug, Daten und Energie bearbeitet werden. Ein Sprecher von Kretschmann sagte, die frühere BUND-Landesvorsitzende sei zu der Veranstaltung eingeladen worden, habe ihre Teilnahme allerdings abgesagt. „Umweltverbände sind für uns jedoch weiterhin wichtige Partner und Ratgeber bei der Gestaltung des Transformationsprozesses der Automobilwirtschaft.“ Deswegen sollen mit dem BUND und weiteren Umweltverbänden Gespräche geführt werden, um auch zukünftig eine Einbindung in den „Strategiedialog Automobilwirtschaft“ sicherzustellen.